Gilden: „Maissau-Vorfall inakzeptabel“

Scharfe Kritik an einigen Teilnehmern des Faschingsumzugs in Maissau kommt nun vom Bund der niederösterreichischen Faschingsgilden. Ein Wagen mit islamfeindlichen Parolen und nationalsozialistischen Symbolen sei nicht zu akzeptieren.

Für große Aufregung sorgte am Montag der Faschingsumzug in Maissau vom vergangenen Wochenende. In diversen sozialen Netzwerken kursierten Fotos eines Wagens vom Umzug, auf dem ausländerfeindliche und rassistische Plakate und Aufschriften zu lesen waren - mehr dazu in Empörung nach Umzug in Maissau..

Faschingsgildenpräsident verurteilt den Vorfall

Alfred Kamleitner, der Präsident der niederösterreichischen Faschingsgilden, stellte gegenüber noe.ORF.at fest, dass der Faschingsverein Maissau kein Mitglied bei den niederösterreichischen Faschingsgilden ist. „Der Faschingsumzug in Maissau ist eine private Initiative. Dennoch, das was hier gezeigt wurde, ist inakzeptabel. Ich verurteile das absolut, das hat nichts mit Fasching und mit Lustig-sein zu tun.“

Wagen 19 Maissau Faschingsumzug

Privat

Bereits vor zwei Jahren gab sich der Bund der Faschingsgilden eine Ethik-Charta. Sie beinhalte unter anderem, so Kamleitner, dass Fasching niemanden in seinen Gefühlen verletzten dürfe. Das gelte ganz besonders im Umgang mit religiösen Belangen. Unterdessen hat der Vorfall in Maissau ein strafrechtliches Nachspiel. Das Landesamt für Verfassungschutz bestätigte am Dienstag, dass wegen des Verdachtes der Verhetzung und der Wiederbetätigung gegen die Gestalter des Maissauer Faschingswagens mit der Nummer 19 ermittelt werde. Danach werde eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft erstattet.

Umzug am Faschingsdienstag wurde abgesagt

Ein weiterer Umzug, der für heute Nachmittag geplant war, wurde abgesagt. Als Grund wird die Aufregung nach dem Umzug am Sonntag genannt. Laut dem Bürgermeister von Maissau Josef Klepp (ÖVP) sei niemandem im Ort mehr zum Feiern zumute. „Aufgrund der Gegebenheiten und der Stimmung, die heute in Maissau stattfindet, haben wir die Veranstaltung abgesagt.“

Michael Zellhofer, Obmann der Faschingsgilde Maissau, bedauert den Vorfall gegenüber noe.ORF.at. „Ich war entsetzt und schockiert, als ich den Wagen gesehen hab.“ Zellhofer sagt, ebenso wie der Bürgermeister bereits am Montag, dass er im Vorfeld nicht gewusst habe, wie der Wagen genau aussieht. „In Zukunft werden in jedem Fall alle Gruppen und Teilnehmer in Kenntnis setzen, was in Ordnung ist und was auf keinen Fall geduldet wird“, sagt Zellhofer.