Schüler wollen mehr „Politische Bildung“

Unter dem Motto „Politik hört zu“ diskutierten am Mittwoch etwa 180 Schülerinnen und Schüler im Landtagssitzungssaal in St. Pölten zu aktuellen politischen Themen. Neben interessanten Debatten, wollen sie mehr „Politische Bildung“.

In ganz besonderer Form widmete sich der niederösterreichische Landtag am Mittwoch der Zukunft. Meinungen und Überlegungen von Schülerinnen und Schülern zu aktuellen politischen Themen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung „Politik hört zu“. So wurde etwa über Werte diskutiert, wo für die Schüler Freiheit, Familie und Sicherheit im Vordergrund stehen. Das ergab eine der vielen Abstimmungen im Sitzungssaal. Ebenso stimmten etwa 400 Schülerinnen und Schüler in zwölf weiteren niederösterreichischen Schulen ab, die die Veranstaltung via Livestream mitverfolgten.

Schüler debattieren im Landtagssitzungssaal

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Die Schülerinnen und Schüler nahmen dort Platz, wo sonst die Landtagsabgeordneten sitzen

Junge Menschen sind „Architekten der Zukunft“

Die Schülerinnen und Schüler referierten zu den Themen „Was wird aus EUropa?“, „Arbeitsplatz – Mobilität“ sowie „Werte – Regeln – Freiheit“. Eröffnet wurde die Jugendenquete, die heuer bereits zum fünften Mal in Zusammenarbeit mit dem Landesschulrat für Niederösterreich und der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich durchgeführt wurde, von deren Initiator, Landtagspräsident Hans Penz. Er bezeichnete die jungen Menschen als „Architekten der Zukunft“ und stellte das „mitbestimmen, mitgestalten und mitverantworten“ der Schüler in den Vordergrund.

Analysiert und kommentiert wurden die Statements der Schülerinnen und Schüler während der Veranstaltung von Politikwissenschafter Peter Filzmaier. Er zeigte sich von den Präsentationen begeistert. Das Thema Europa etwa zeige, wie unterschiedlich die Facetten und Meinungen seien. Die Schülerinnen und Schüler hätten „sehr gut unter den Hut gebracht, wie komplex das Thema ist“, so Filzmaier.

Soziale Medien sind primäre Informationsquelle

Bei ihren Vorträgen fanden die Schülerinnen und Schüler oftmals sehr deutliche Worte, etwa bei den Referaten zu den Werten. So wurde etwa festgehalten, dass die persönliche Freiheit wichtiger einzuordnen ist als die Überwachung. Zentral bei den Vorträgen war auch die Forderung nach mehr „Politischer Bildung“ im Schulunterricht. Dieser Forderung möchte Landesschulratspräsident Johann Heuras nachkommen. „Es gibt Defizite über Europa, es gibt Defizite über Demokratie und es gibt Defizite über das System in Österreich. Hier wäre es schon sehr günstig, vor allem, weil es die Schüler auch selber wollen, etwas mehr an politischer Bildung an unseren Schulen zu haben.“

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Junge Menschen beziehen ihre Informationen in erster Linie aus sozialen Medien. Diese Informationen sind aber nicht immer seriös.

Im selben Atemzug gehöre der Umgang mit Medien einbezogen. Damit ist gemeint, wie und wo informieren sich Jugendliche über das politische Zeitgeschehen. Eine Abstimmung zu diesem Thema offenbarte, dass sich die Mehrheit, nämlich etwa 41 Prozent der anwesenden Schülerinnen und Schüler, über soziale Netzwerke informiert. Teilnehmende Schulen bei „Politik hört zu“ waren das BRG/BORG St. Pölten, die VBS HAK/HAS d. Kfm. Mödling, die LBS Wiener Neustadt, die HTBL u. VA Waidhofen/Ybbs, das GRG Sacré Coeur Pressbaum, die HLW Tulln und die LFS Poysdorf.

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