Chemieunfall in Amstetten

Zu einem Chemieunfall ist es Freitagfrüh in einem Metallbetrieb in Amstetten gekommen. Ein Behälter mit Wasserstoffperoxid war überhitzt und drohte zu platzen. 50 Mitarbeiter mussten sich in Sicherheit bringen.

Die chemische Reaktion trat in einem 60-Liter-Behälter mit Wasserstoffperoxid auf, die Flüssigkeit ist laut Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten in konzentrierter Form sehr ätzend. Feuerwehrtrupps waren daher mit Schutzanzügen im Einsatz und kühlten zunächst den Behälter mit Wasser, um zu verhindern, dass er platzt. Mit Wärmebildkameras wurden zudem Messungen durchgeführt, um die Temperatur der Flüssigkeit zu kontrollieren.

Flüssigkeit wurde umgepumpt

Noch am Vormittag konnte der Behälter angebohrt werden, die Flüssigkeit wurde von Schadstoffexperten umgepumpt. „Das Ganze wurde mit einem Spezialbohrer aus einem Meter Entfernung durchgeführt, man hat extra einen Bohrer dafür gebastelt. Unter Schutzstufe drei wurde der Behälter hinter einer Scheibe vorsichtig angebohrt“, so Philipp Gutlederer vom Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten.

Der Metallbetrieb wurde nach dem Vorfall evakuiert, die 50 Mitarbeiter mussten sich in Sicherheit bringen. Um 10.00 Uhr konnten die Feuerwehren Amstetten, Preinsbach, die Betriebsfeuerwehr und der Schadstoffzug Amstetten ihren Einsatz wieder beenden.

Defekter Verschluss war mutmaßliche Ursache

Laut dem betroffenen Betrieb dürfte ein defekter Verschluss eines 60-Liter-Kanisters mit Wasserstoffperoxid den Feuerwehreinsatz ausgelöst haben. Gefahr für die umliegende Bevölkerung und die Umwelt habe zu keiner Zeit bestanden, wurde in einer Aussendung mitgeteilt. „Der original verschlossene Kunststoffkanister, der sich an dem dafür behördlich genehmigten Lagerplatz befand, hatte begonnen, sich auszudehnen.“ Ein Mitarbeiter habe das „bei einer routinemäßigen Sichtkontrolle“ bemerkt, teilte die Firma mit.

Wasserstoffperoxid (H2O2) wird der Aussendung zufolge bei dem Unternehmen „in der Beize eingesetzt, um Rohre, Stangen und Profile aus Kupfer und Kupferlegierungen nach dem Pressvorgang von Verzunderungen zu befreien“. Das Material werde bei einem österreichischen Lieferanten zugekauft.