ÖBB bündeln Ausbildung in St. Pölten

Die ÖBB konzentrieren ihre Aus- und Weiterbildung in St. Pölten. In den nächsten Jahren soll auf dem Gelände des Alpenbahnhofes ein neuer Bildungscampus entstehen. 80 Millionen Euro werden investiert.

Die bisherigen Bildungseinrichtungen der ÖBB - die Lehrwerkstätte St. Pölten mit dem Lehrlingsheim, die Bildungszentren Wörth und Wien werden nun gebündelt. Auf dem Areal der Technischen Services in St. Pölten soll ein moderner Bildungscampus entstehen. Der Baustart ist für 2018 geplant, die Fertigstellung soll spätestens 2021 erfolgen.

Seminarräume, Lehrstellwerke, Übungsweichen

Auf mehr als 20.000 Quadratmetern werden 27 Seminarräume, Büros für Trainer und Verwaltung, Lehrstellwerke, Modellanlagen und Simulatoren, ein Nächtigungstrakt mit 240 Betten und Freizeiträume sowie eine Kantine errichtet. Die Außenanlagen auf mehr als 50.000 Quadratmetern umfassen unter anderem eine Gleisbauübungshalle, Gleisanlagen und Übungsweichen sowie Sportanlagen und Parkplätze.

"In der Wirtschaft geht es immer darum: Man muss etwas besser können als die anderen, weil sonst verschwindet man als Unternehmen, was wir glauben ist, dass wir die beste Mannschaft haben und weiter dran arbeiten müssen, sagte ÖBB Chef Christian Kern bei der Präsentation des Projekts.

Bildungscampus St. Pölten

ÖBB

So wird der neue ÖBB Bildungscampus aussehen

Qualität der Ausbildung soll gehoben werden

„Der neue Bildungscampus der ÖBB wird die Qualität in der Ausbildung – die österreichische Schienenindustrie hat mit 771 Patenten den an der Bevölkerung gemessen weltweit höchsten Anteil und mit 3,8 Prozent den höchsten Lehrlingsanteil - weiter heben“, sagte Landesrat Karl Wilfing (ÖVP). Verkehrsminister Gerald Klug (SPÖ) betonte, der Bildungscampus sei eine große Chance für alle Komponenten der Aus- und Weiterbildung.

„Nur wenn wir die Topleute bei uns haben und bei uns im Land behalten, dann ist das auch im Standortwettbewerb ganz entscheidend und wir können international ganz vorne mitspielen“, erläuterte Klug. St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) betonte, dass in den letzten Jahren in den Schienenausbau in St. Pölten rund 2,7 Milliarden Euro investiert worden seien. „Das ist ein wichtiger Beitrag für das Wachsen der Stadt und der neue Bildungscampus bringt eine weitere Absicherung des Standortes“, betonte Stadler.

Bildungscampus St. Pölten

ÖBB

Das neue Lehrlingsheim soll modernsten Anforderungen gerecht werden

4.500 neue Mitarbeiter werden aufgenommen

Man werde in den nächsten vier Jahren 4.500 neue Mitarbeiter aufnehmen, so Kern weiter, und auch später werde man viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen, da viele Pensionierungen bei den ÖBB anstehen würden. „Mit dem Verweis auf andere Bahnunternehmen in Europa darf man in der Ausbildung nicht sparen“, sagte er - vor allem, da sich durch die Liberalisierung der Bahnmärkte viele neue Chancen auftäten.

Auf dem Gelände des neuen Bildungscampus sind derzeit 117 Mitarbeiter beschäftigt, die Nahverkehrs-Reisezüge sowie Dieseltriebwagen und -Lokomotiven instand halten und Unfallfahrzeuge reparieren. Die Arbeitsplätze am Standort St. Pölten sollen laut ÖBB aus jetziger Sicht erhalten bleiben und innerhalb des Werksgeländes unter anderem in neue Gebäude verlagert werden.

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