Milchbauern geraten immer mehr unter Druck

Die Milchgenossenschaften reagieren auf den Milchpreisverfall unterschiedlich, die Gmundner etwa hat wieder eine Art Quotensystem eingeführt. Bei den NÖM-Milchbauern hat man sich jetzt gegen ein solches Modell entschieden.

Die Erzeugerpreise für Milch sind seit dem europaweiten Ende der Quotenregelung vor einem Jahr um ein Viertel gesunken. Der aktuelle Preis von 29 Cent pro Liter liegt für viele Bauern an der Existenzgrenze.

Milchbauern werden Situation „gemeinsam tragen“

Es sei die internationale Überproduktion, die den Preis unter Druck bringt, betont Johann Krendl, Obmann der Milchgenossenschaft Niederösterreich, der zwei Drittel der niederösterreichischen Milchbauern angehören und die ihre Milch der NÖM liefern. Man habe beschlossen, vorläufig nicht zu reagieren: „Wir werden die Situation in den nächsten Monaten gemeinsam tragen. Also ein Liefermodell, wie es das jetzt in Gmunden gibt, ist bei uns zurzeit nicht angedacht", so Krendl.

In Gmunden wird für die Menge, die das Vorjahresmittel übersteigt, nur noch 23 Cent bezahlt. Das komme also nicht in Frage, allerdings wolle man Überzeugungsarbeit leisten, damit nicht noch mehr angeliefert wird und die NÖM damit überfordert werde, sagt Krendl. Existenzängste seien vorhanden: „Der halt nicht mehr kann, der muss sich aus der Produktion zurückziehen. Das ist die Realität", und die sei von den großen Erzeugerländern gesteuert, da sei man nur Passagier, sagt Krendl.

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