Schoeller-Bleckmann mit Millionenverlust

Der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) durchlebt wegen des Ölpreisverfalls eine längere Durststrecke. Während sich 2014 noch ein Gewinn von 54 Millionen Euro ausgegangen war, wurde es 2015 ein Verlust von 19 Millionen Euro.

Der Chef von Schoeller-Bleckmann (SBO) Gerald Grohmann hatte es schon lange kommen sehen. Bereits bei der Präsentation der Ergebniszahlen für 2014 kündigte er an, dass 2015 noch ein schwieriges Jahre werden würde, und er sollte mit seiner Prognose Recht behalten. Die weltweiten Bohraktivitäten gingen wegen des massiven Ölpreisverfalls um 45 Prozent zurück, der Umsatz von Schoeller-Bleckmann brach um 35,8 Prozent auf 313,7 Millionen Euro ein.

Der Ölfeldausrüster mit Sitz in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) rutschte folglich deutlich in die Verlustzone. Nach einem Gewinn von 54 Millionen Euro im Jahr 2014 verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 19 Millionen Euro im Jahr 2015. Eine Erholung sei nicht in Sicht, man sei aber mit einer „kerngesunden Bilanzstruktur und der verbesserten Kostenstruktur“ sehr gut aufgestellt, versucht SBO-Chef Gerald Grohmann zu beruhigen.

Auftragslage massiv eingebrochen

Schoeller-Bleckmann produziert Bohrköpfe und Bohrgestänge für die Suche nach Öl und Gas. Aufgrund des Ölpreisverfalls halten sich die Ölfirmen bei ihren Investitionen zurück. Das wirkte sich bei SBO wirkte im vergangenen Jahr mit einem Rückgang der Auftragseingänge um 59 Prozent auf 203,6 Millionen Euro aus. Der Auftragsstand zu Jahresende 2015 lag mit 34,3 Millionen Euro um 72 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Dass sich die Auftragslage heuer bessern wird, scheint derzeit nicht der Fall zu sein. „Wer immer sich ein konkretes Datum erwartet, wann es mit dem Aufschwung losgeht, den muss ich leider enttäuschen“, sagte Grohmann. „Für heuer rechnen wir, dass die Investitionen um weitere 15 bis 20 Prozent zurückgehen werden.“ Dass der Aufschwung aber kommen wird, ist für Grohmann sicher. SBO könne jedenfalls aus dem Vollen schöpfen, berichtete Finanzchef Mader, etwa weil der Eigenkapital-Anteil von 57 auf 61 Prozent gesteigert worden sei. Außerdem habe man im Vorjahr einen Rekord-Cashflow von 85 Millionen Euro erwirtschaftet.

Schoeller-Bleckmann reduzierte Mitarbeiterzahl

Um auf die bisherige Flaute zu reagieren, reduzierte SBO seinen weltweiten Mitarbeiterstand im Vorjahr bereits von 1.720 auf 1.135 Beschäftigte. Laut Grohmann wurden vor allem in England und Amerika Mitarbeiter gekündigt, weil man dort jeweils zwei Standorte zusammengelegt habe. Ein weiterer Personalabbau sei nicht ausgeschlossen, er werde aber nicht mehr so stark ausfallen. Im niederösterreichischen Ternitz beschäftigt SBO knapp 380 Leute.

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