Honda: „Mit Horn in die Champions League“

Es ist eines der spektakulärsten Projekte im heimischen Fußball: Vor zehn Monaten ist der japanische Nationalspieler Keisuke Honda beim Regionalligisten Horn eingestiegen. Sein Fernziel: Bundesliga-Meister und die Champions League.

Damit hatten im Juni 2015 nicht einmal Fußballexperten gerechnet: Der japanische Star Keisuke Honda vom AC Milan stieg mit seinem Familienunternehmen beim Regionalligisten SV Horn ein. Europaweit kamen einige Klubs in Frage, letzten Endes fiel die Wahl auf den Verein aus dem Waldviertel.

Keisuke Honda

SV Horn

Keisuke Honda: „Wir wollen versuchen, Meister in der Bundesliga zu werden"

Der Weltklassespieler und Großunternehmer Honda hat mit Horn hohe Ziele, die er auch ganz offen formuliert. „Wir wollen versuchen, Meister in der Bundesliga zu werden. Das heißt, wir müssen Salzburg, Rapid und auch andere sehr starke Teams schlagen. Mir ist bewusst, was ich da sage. Aber meine Philosophie ist: Nichts ist unmöglich.“

Honda: „CL in den nächsten fünf Jahren“

Honda geht sogar noch einen Schritt weiter. Er träumt von der ganz großen Fußballbühne. „Wenn wir diese Teams geschlagen haben, dann können wir Champions League spielen. Das ist unsere Vision für die nächsten fünf Jahre.“

Dass derartige Ziele mit einem Regionalligisten aus dem Waldviertel nicht leicht zu erreichen sein werden, ist Honda bewusst. „Ich will den Menschen durch Fußball Träume und Hoffnung geben, und mit dem SV Horn ist das möglich.“

Das Betätigungsfeld des Familienunternehmens Honda Estilo reicht vom Sportmanagement bis zum Betreiben von 50 Schulen mit 1.500 Fußballspielern. Ein Teil dieser japanischen Talente soll in Horn eine große Rolle spielen. „Wir wollen japanische Spieler nach Horn bringen. Ich bin sicher, dass sie uns helfen werden, in die Bundesliga aufzusteigen. In Zukunft wollen sie, nachdem sie in Horn Erfolg gehabt haben, zu großen Vereinen wechseln. Diesen Weg wollen wir ihnen ebnen.“

Erfolgsweg mit Japanern, aber auch Österreichern

Dass die Horner Mannschaft eines Tages ausschließlich aus Japanern bestehen wird, schließt Honda aus. „Wenn wir den Aufstieg in die Bundesliga geschafft haben, hoffe ich, dass wir ein starkes Team mit Ausländern und Österreichern bilden können. Dann werden die Fans glücklich sein, sich die Spiele anzusehen und jede Woche ins Stadion kommen. Das ist mein Traum.“

Keisuke Honda

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Honda: „Ich will den Menschen durch Fußball Träume und Hoffnung geben"

Keisuke Honda ist nicht der erste Investor im österreichischen Fußball mit viel Geld und großen Träumen. Vor einigen Jahren versuchte Frank Stronach mit der Wiener Austria Ähnliches – und scheiterte. Honda verspricht, in Horn mehr Geduld zu haben. „Die Fans müssen sich keine Sorgen machen, wenn wir unsere Ziele nach fünf Jahren noch nicht erreicht haben. Wir werden unsere Arbeit trotzdem fortsetzen.“

Den ersten Schritt auf dem Weg in die Bundesliga will Horn in dieser Saison gehen. Das Ziel ist der Aufstieg in die Erste Liga. Aktuell liegt die Mannschaft auf Kurs, in der Regionalliga ist man Zweiter, dicht hinter Spitzenreiter Vienna. Dennoch musste Trainer Hans Kleer den Klub vor wenigen Tagen verlassen. Offenbar, weil er mit einigen Ideen der japanischen Vereinsführung nicht einverstanden war. Vorerst übernahm Christoph Westerthaler die Mannschaft. Ein Nachfolger wird gesucht.

Keisuke Honda weiß, dass sein Plan nicht allerorts auf Begeisterung stößt. Deshalb will er die Fans mit ins Boot - oder besser gesagt ins Stadion - holen. Seine Aufforderung an die Anhänger: „Lasst uns im Stadion gemeinsam singen! Ich weiß, dass die Österreicher Musik mögen, also lasst uns hier singen. Ich warte auf euch.“

Mathias Eßmeister, noe.ORF.at

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