Aufregung über Entsorgung von Streusplitt

Seit Jahresbeginn sieht eine Verordnung vor, dass Streusplitt speziell gereinigt werden muss. Hochgerechnet würde das im Waldviertel mehr als 100.000 Euro kosten, kritisierte die Bürgermeisterin von Moorbad-Harbach, Margit Göll (ÖVP).

Die Recycling-Baustoffverordnung schreibt vor, dass Streugut von „Littering“-Anteilen, also von sonstigem Müll, gereinigt werden muss. „Das herauszusieben wäre für uns als Gemeinde nicht umsetzbar gewesen, das heißt, wir hätten diesen Riesel aufladen müssen und auf die Deponie nach Gneixendorf zur Entsorgung bringen müssen. Alleine in meiner Gemeinde hätte das Mehrkosten von 13.000 Euro verursacht“, sagte Göll, Bürgermeisterin der Gemeinde im Bezirk Gmünd.

Streusplitt

ORF

Bürgermeisterin Margit Göll rechnet die Mehrkosten vor, die aufgrund der neuen Verordnung entstehen würden

Alternativ Salz zu streuen ist wegen der fehlenden Verkehrsfrequenz und der fehlenden Auffangbecken an den Straßen nicht möglich. In der Zwischenzeit suchten Land, Gemeindebund und Bürgermeisterin das Gespräch mit dem zuständigen Minister Andrä Rupprechter (ÖVP). Tatsächlich soll es eine Novelle geben. Dann könnte man mit dem Splitt wieder so verfahren wie vor der neuen Verordnung.

„Riesel als wertvollen Rohstoff einsetzen“

In der Region sei der gebrauchte Streusplitt übrigens gefragt, sagte die Bürgermeisterin: „Das heißt, dass wir den Riesel als wertvollen Rohstoff zum Herrichten unserer Wege nach dem Winter einsetzen können. Und wir können den Riesel auch an die Bauern abgeben“, so Göll. Dass dadurch Müll, der mit dem Splitt eingesammelt wird, auf Wegen oder in Wäldern landet, schloss sie aus. In ländlichen Regionen wie dem Waldviertel seien die Straßen nicht so verunreinigt wie in den Städten, so das Argument.