Jäger gegen neue Waffengesetze

In der Militärakademie in Wiener Neustadt ist am Samstag zum 70. Mal der niederösterreichische Landesjägertag abgehalten worden. Dabei gab es heftige Kritik an den Plänen zur Verschärfung des europäischen Waffengesetzes.

Geht es nach der Europäischen Union, sollen als Reaktion auf die Terroranschläge von Paris das Führen und der Kauf von Waffen in Zukunft erschwert werden. Die geplante Verschärfung würde aber alle Sportschützen und auch die 35.000 Jägerinnen und Jäger in Niederösterreich treffen.

„Bei illegaler Beschaffung von Waffen eingreifen“

Zwar gibt es noch keine konkrete Richtlinien, in der Jägerschaft ist die Sorge aber groß, wie beim Landesjägertag in der Militärakademie in Wiener Neustadt deutlich wurde. In Brüssel werde darüber gerade verhandelt, dort dränge man darauf klarzustellen, „dass der legale Waffenbesitz und die Jagd Verantwortung für die Gesellschaft haben, Verantwortung in der Gesellschaft tragen und nicht kriminalisiert gehören“, sagt der Europa-Abgeordnete Othmar Karas.

Bei den Jägern stoßen die geplanten Verschärfungen auf Unverständnis, sagt Landesjägermeister Josef Pröll: „Aus unserer Sicht muss die Politik bei der illegalen Beschaffung von Waffen handeln, dort muss eingegriffen werden, dort kommt die Bedrohung für unsere Freiheit her, und nicht von rechtschaffenen Jägerinnen und Jägern, die ihr Waidwerk ausüben und dem nachgehen.“ Bis 28. April können Jäger und Sportschützen noch Abänderungsanträge zu den geplanten Änderungen des Waffengesetzes einbringen.

„Noch kein Jagdunfall in diesem Jahr“

In Niederösterreich sind seit zwei Jahren außerdem eigene Sicherheitsseminare für Jagdleiter vorgeschrieben, hier gebe es bereits konkrete Erfolge: „Die Jäger nehmen daran gerne teil, schalten aber auch den Hausverstand ein und wir haben das Glück, heuer noch keinen einzigen Unfall gehabt zu haben“, sagt Rupert Fehringer, Sicherheitsbeauftragter im Landesjagdverband.