Nachfrage nach Elektroautos steigt
Fast 8.000 Besucher nützten die Gelegenheit beim E-Mobilitätstag am Samstag, den die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich gemeinsam mit Autohändlern und der EVN am Wachauring bei Melk organisiert hatte, um ein Elektrofahrzeug auszuprobieren. Da sehr viele Experten anwesend waren, gab es auch viel Gelegenheit, Genaueres über die Wirtschaftlichkeit von E-Autos zu erfahren.
Strom ist um die Hälfte billiger als Benzin
So erklärte der Experte für E-Mobilität in der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich, Matthias Komarek, wie es mit der Wirtschaftlichkeit eines E-Autos bei einer Fahrtstrecke von 100 Kilometern aussieht. „Ganz grob sind wir bei fünf bis sechs Euro für Diesel und Benzin, stark abhängig vom Verbrauch und bei sehr günstigen Spritpreisen. Mit dem Elektroauto sind sie etwa bei drei Euro pro 100 Kilometer“, rechnete Komarek vor.
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Bei den Erhaltungskosten hat das E-Auto die Nase weit vorn, die motorbezogene Versicherungssteuer entfällt und beim Fahrzeug gibt es ebenfalls viel geringere Kosten. „Sie haben keinen Auspuff, keinen Ölwechsel und keinen Zahnriemen, es fallen also sehr viele kostenintensive Wartungsarbeiten weg“, so Komarek. Das billigste E-Auto kostet derzeit 20.000 Euro, das teuerste Modell etwa 100.000 Euro. Wer sich privat ein E-Auto kauft, bekommt in Niederösterreich eine Förderung bis zu 5.000 Euro.
Von den Herstellern werden sechs bis acht Jahre Garantie auf die Haltbarkeit der Batterie gegeben. Derzeit sei man auch gerade dabei, das Netz mit Schnellladestationen weiter auszubauen, hieß es seitens des Landes. „Wir können jetzt schon anbieten, innerhalb von 60 Kilometer brauchen wir nur 30 Minuten, um vollladen zu können. Da gibt es natürlich noch Luft nach oben, aber das ist ein erster wichtiger Schritt“, sagte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP).
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Das Ziel: 50.000 E-Autos in vier Jahren
Dass es ein Problem mit dem Stromverbrauch geben könnte, je mehr E-Autos angemeldet werden, wies Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) zurück: „E-Mobilität macht nur dann Sinn, wenn der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie kommt. 100.000 Elektroautos würden den Strombedarf nur um etwa zwei Prozent steigern. Das schaffen wir locker mit Energieeffizienz, das wieder wettzumachen.“ Das ehrgeizige Ziel, das man sich in Niederösterreich gesetzt hat: Bis zum Jahr 2020 sollen 50.000 Elektroautos zugelassen werden, derzeit sind es erst knapp 1.800.
Links:
- Bund fördert E-Pkws für Firmen nicht mehr (noe.ORF.at; 14.4.2016)
- Energie- und Umweltagentur Niederösterreich