Zweiter Anlauf bei Superintendenten-Wahl

Noch immer ist offen, wer dem verstorbenen Superintendenten der Evangelischen Kirche in Niederösterreich, Paul Weiland, in seiner Funktion folgt. Bei der Wahl im Jänner gab es keine Entscheidung. Die Wahl wird am Samstag wiederholt.

Bei der Wahl im Jänner gab es auch nach fünf Wahlgängen kein Ergebnis. Die beiden Kandidaten, der Kärntner Pfarrer Martin Müller und die Rektorin des Diakoniewerks in Gallneukirchen, Pfarrerin Christa Schrauf, erhielten im letzten Wahlgang jeweils 35 Stimmen der Deligierten. Da keiner der beiden eine Zweidrittelmehrheit erreichte, blieb die Nachfolge von Paul Weiland offen. Gemäß der Wahlordnung wird die Wahl am Samstag erneut durchgeführt.

Völlig neue Kandidaten stellen sich der Wahl

Bereits wenige Tage nach der Wahl gaben die beiden Kandidaten der Jänner-Wahl bekannt, dass sie für eine erneute Wahl nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Pfarrgemeinden nominierten deshalb drei neue Kandidaten: Matthias Eikenberg, Pfarrer der Pfarrgemeinde Wien-Döbling, Markus Lintner, Pfarrer der Pfarrgemeinde Mödling, und Lars Müller-Marienburg, Pfarrer der Pfarrgemeinde Innsbruck-Auferstehungskirche.

Matthias Eikenberg wurde 1963 in Nürnberg in Deutschland geboren und studierte evangelische Theologie in Münster. Er war 20 Jahre Pfarrer in Ternitz (Bezirk Neunkirchen), bevor er 2012 als nicht-amtsführender Pfarrer nach Wien-Döbling wechselte. Als Ökumene-Beauftragter der Diözese Niederösterreich war er Mitglied im Fachausschuss Ökumene und Weltreligionen.

Markus Lintner wurde 1971 in Graz geboren und studierte evangelische Theologie in Wien und Tübingen. Er absolvierte sein Vikariat in Mödling, das Pfarramtskandidatenjahr in Wiedweg/Bad Kleinkirchheim in Kärnten. Seit 2010 ist er Pfarrer in Mödling, seit 2007 als amtsführender Pfarrer. Als „Ecumenical Co-Worker“ war er sechs Monate lang in der Partnerkirche in Ghana tätig.

Lars Müller-Marienburg wurde 1977 in Ansbach in Deutschland geboren und studierte evangelische Theologie in München. Nach seinem Vikariat in Linz und seiner Pfarramtskandidatenzeit in Pöttelsdorf wurde er 2000 Pfarrer der evangelischen Pfarrgemeinde Innsbruck-Auferstehungskirche. Als Senior der Diözese Salzburg-Tirol ist er Stellvertreter des Superintendenten.

Neuer Superintendent für 40.000 Mitglieder

Der Superintendent wird von den Mitgliedern der Superintendentialversammlung gewählt, diese besteht aus den mehr als 70 Delegierten aller niederösterreichischen evangelischen Pfarrgemeinden. Der neue Superintendent folgt Paul Weiland, der im August des Vorjahres unerwartet verstorben ist. Aufgabe des Superintendenten ist die geistliche Führung der Diözese. Die Evangelische Kirche in Niederösterreich umfasst 28 Gemeinden und knapp 40.000 Mitglieder.

Links:

• Evangelische Kirche in Österreich
• Superintendentenwahl wird wiederholt (noe.ORF.at; 23.1.2016)
• Evangelische Kirche wählt Superintendenten (noe.ORF.at; 23.1.2016)