Zahlreiche Tiere im Weinviertel vergiftet
Im März waren unter anderem fünfzehn tote Mäusebussarde, drei Rotmilane und ein Seeadler sowie Giftköder gefunden worden. Nach Angaben der Tierschutzorganisation Vier Pfoten richtete sich der Verdacht, vergiftete Fleischköder gelegt zu haben, von Anfang an gegen „schwarze Schafe“ unter den Jägern.
Das Landeskriminalamt Niederösterreich soll derzeit konkret gegen drei Personen ermitteln. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg gegenüber noe.ORF.at. Laut Friedrich Köhl läuft ein Verfahren wegen Tierquälerei und fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt.
Jagdverband verurteilt Einsatz von Gift
Bei der Organisation Vier Pfoten bezeichnet man die mutmaßlichen Täter als „grausame Tierquäler“ und „Kriminelle“. Vergiftungen mit Carbamaten würden zu einem qualvollen, langsamen Erstickungstod führen. Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von Vier Pfoten, sprach in einer Aussendung von einem „regelrechten Massaker“, dem teils streng geschützte Wildtiere, aber auch Heimtiere zum Opfer gefallen seien: „Solche Vergehen müssen entsprechend geahndet werden.“
EGS/Stefan Knöpfer
Auch Peter Lebersorger, Generalsekretär des Jagdverbandes, verurteilte den Einsatz von Gift durch Jäger. Das habe mit Jagd oder nachhaltiger Nutzung nichts zu tun, sagte Lebersorger: „Offensichtlich gibt es noch immer Ewiggestrige, die in den Giftkanister greifen und glauben, etwas Gutes zu tun. Das Verwenden von Gift ist aber einerseits Tierquälerei und andererseits ein ökologischer Unsinn, denn jedes Lebewesen, das mit dem Gift in Kontakt kommt, ist dem Tod geweiht.“ Lebersorger kündigte an, den beschuldigten Jägern im Fall einer Verurteilung die Jagdberechtigung zu entziehen.
Links:
- Zistersdorf: Mehrere tote Tiere gefunden (noe.ORF.at; 17.3.2016)
- Vier Pfoten