Ermittlungen nach Schiffskollision

Nach dem Zusammenstoß zweier Schiffe während einer Sonnwendfahrt in der Wachau ermittelt nun die Oberste Schifffahrtsbehörde. Sogenannte River Information Services sollen ausgewertet werden.

Die Daten sollen Aufschluss über die Positionen der beiden Schiffe geben, sagt Bernhard Piringer von der Obersten Schifffahrtsbehörde gegenüber noe.ORF.at: „Jedes Schiff hat einen Transponder, der die eigenen Positionsdaten sendet. Allerdings: Daraus lässt sich nur die Position eines Schiffes, aber nicht dessen Lage ermitteln.“ Die River Information Services können, müssen also nicht zur Aufklärung des Unfallhergangs beitragen: „Sie helfen aber, das Bild der Havarie zu komplettieren.“

havariertes Schiff

NÖN / Erich Marschik

NÖN-Fotograf Erich Marschik hielt den Moment des Zusammenstoßes fest

Die Angaben zum Hergang des Zusammenstoßes gingen vorerst auseinander. Passagiere der „MS Schönbrunn“ meldeten sich nach ersten Medienberichten am Sonntag zu Wort und gaben an, ihr Schiff sei gestanden und von der „MS Austria“ touchiert worden.

Seitens der „MS Austria“, die Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) gechartert hatte, wiederum hieß es, dass die „MS Schönbrunn“ für die Kollision verantwortlich sei, vermutlich aufgrund eines technischen Defektes. Die „MS Austria“ gehört zur Flotte der Brandner Schifffahrt, die „MS Schönbrunn“ ist ein Dampfschiff im Besitz der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG).

havariertes Schiff

NÖN / Erich Marschik

Die „MS Austria“ wurde bei der Kollison nicht unerheblich beschädigt

Weitere Zeugen sollen befragt werden

Aus der Obersten Schifffahrtsbehörde wiederum hieß es, dass es überhaupt noch kein Ergebnis zum Unfallhergang gibt. Zwar wurden bereits beide Kapitäne befragt, allerdings sollen nun weitere Zeugen befragt werden. „Dabei handelt es sich um fachkundiges Personal aus dem Steuerstand, das befragt wird“, so Piringer. Ein Ergebnis wird in den nächsten Tagen erwartet.

Schiff Schönbrunn nach Kollision

ORF/Gernot Rohrhofer

Die „MS Schönbrunn“ zwei Tage nach der Kollision

Verletzt wurde sowohl laut Polizei als auch nach Angaben der Schifffahrtsbehörde niemand. „Wenn sich allerdings der Verdacht einer Verwaltungsübertretung erhärtet, melden wir das der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde. Wer Schuld an dem Zusammenstoß ist, entscheiden wir aber nicht“, so Piringer. Dass niemand verletzt wurde, zeige laut dem Experten, „dass das Schiff ein sehr sicheres Verkehrsmittel ist.“

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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