Susanna Mewe gewinnt 9. Wartholz-Literaturpreis

Der neunte Wartholz-Literaturpreis ist am Samstagnachmittag in Wr. Neustadt vergeben wurden. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung erging an die 35-jährige deutsche Autorin Susanna Mewe.

Der österreichische Schriftsteller Robert Prosser heimste den Land-Niederösterreich-Literaturpreis (5.000 Euro) sowie den Publikumspreis (2.000 Euro) ein. Der Newcomerpreis (eine Veröffentlichung im Verlag Kremayr & Scheriau) wurde dem deutschen Autor und Schauspieler Steffen Roye zugesprochen. Der Bader-Waissnix-Stiftungspreis in Höhe von 1.000 Euro ging an Theresa Prammer, als Aufenthaltsstipendiaten in Reichenau an der Rax wurden Roman Marchel und Friederike Gösweiner bestimmt.

Susanne Mewe erhält den Wartholz Literaturpreis 2016

Christoph Polleres

Susanne Mewe erhielt den 9. Wartholz-Literaturpreis

Von insgesamt 612 Einreichungen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz waren zwölf Finalisten ausgewählt worden, aus denen die Jury (Olga Flor, Angelika Klammer, Günter Kaindlstorfer, Wynfrid Kriegleder) die Preisträger ermittelte. Erstmals wurde die Veranstaltung in der Ausstellungskirche St. Peter an der Sperr in Wr. Neustadt ausgetragen. Die zehnte Auflage des von Michaela und Christian Blazek initiierten Preises 2017 soll wieder wie zuvor in der Schlossgärtnerei Wartholz in Reichenau stattfinden.

Jury über Mewe: „Mit unaufdringlicher Präzision“

Susanna Mewe, geboren 1981 in Greven, studierte u.a. am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wurde 2011 mit dem Retzhofer Dramapreis 2011 und dem Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste ausgezeichnet. Sie lebt in Berlin, schreibt Lyrik und Prosa und übersetzt aus dem Englischen. 2016 erschien ihr Debüt-Roman „Als meine Schwestern das Blaue vom Himmel holten“.

Ihre Erzählung „Keiner wird merken, dass ihr weg seid“ wurde von der Jury für ihre „atmosphärisch dichten Szenen“ und ihre „Abgründigkeit in subtilen Andeutungen“ gelobt: „Auf diskrete, fein nuancierte Weise berichtet die Autorin vom Unglück ganz normaler Mittelschichtmenschen, die sich ihres Wohlstands - trotz materieller Sorglosigkeit - nicht erfreuen können. Sie tut das taktvoll und mit unaufdringlicher Präzision.“ Auf die Frage von Moderatorin Mari Lang, was sie denn mit dem Preisgeld machen werde, antwortete Mewe schlicht: „Leben!“

Der Beitrag „Reiter ohne Pferd“ von Robert Prosser berichtet von einer Reise nach Srebrenica, wo sich Geschichte und Gegenwart, Geschichten und Bilder überlagern und inszeniertes Gedenken stilleren Gesten gegenübersteht. Prosser, geboren 1983 in Alpbach, war u.a. Grenzgänger-Stipendiat der Robert-Bosch-Stiftung und Reinhard-Priessnitz-Preisträger 2014.

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