Felix Auböck: Die neue Gold-Hoffnung

Österreich verfügt über eine erfreuliche Medaillentradition bei olympischen Schwimmwettkämpfen in der jüngeren Vergangenheit. Der 19-jährige Bad Vöslauer Felix Auböck soll diese Tradition fortsetzen.

In Athen jubelte Markus Rogan 2004 zwei Mal über Silber bei den Olympischen Spielen, vier Jahre später gab es in Peking die Bronze-Medaille von Mirna Jukic zu feiern. Jukics Bruder Dinko schrammte bei den Spielen in London 2012 als Vierter nur haarscharf an Edelmetall vorbei. Die neue Schwimm-Hoffnung auf rot-weiß-rote Medaillen kommt aus Niederösterreich, aus Bad Vöslau (Bezirk Baden), heißt Felix Auböck und ist 19 Jahre alt.

Auböck startet in Rio gleich in drei Disziplinen: über 1.500 Meter Freistil, 400 Meter Freistil und 200 Meter Freistil. „Meine Hauptstrecke werden sicher die 400 Meter bleiben, aber ich nehme die anderen Disziplinen auch gerne mit“, so Auböck, der vor seinen ersten Olympischen Spielen einen sehr lockeren Eindruck macht.

Schritt für Schritt

Eine Medaille in Rio hält Auböck selbst für unrealistisch - die drei Strecken, auf denen er sich für die Spiele qualifiziert hat, zeigen aber, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht. Im Umfeld von Auböck will man nichts überstürzen, immerhin handelt es sich um einen 19-Jährigen. „Das Finale wäre ein Traum, realistisch ist aber ein Platz unter den besten zwölf“, stellt Trainer Lasse Frank klar.

Felix Auböck

APA/EPA/Tim Brakemeier

Das extrem starke Teilnehmerfeld in Rio lässt keine größeren Ziele zu, Auböck möchte Rio aber als Startschuss in eine Ära nutzen, in der er mit der absoluten Weltspitze mitschwimmen kann. „Ich bin jung und ich will es eines Tages auch schaffen. Deswegen muss ich mich jetzt schon dieser Anforderung stellen."

Der amerikanische Traum wird wahr

Ein anderer Traum, den Auböck bereits seit langer Zeit hat, wird nach den Spielen in Rio auf jeden Fall Realität. Auböck hat einen Platz an der University of Michigan ergattert und wird dort in den nächsten vier Jahren studieren und trainieren.

„Daran habe ich die letzten zwei Jahre schon hart gearbeitet. Ich musste auch viele Prüfungen und Tests ablegen, aber jetzt ist es zum Glück Gewissheit, dass ich nach den Spielen in die USA gehen darf“, berichtet Auböck. Um gleich darauf nachzuschicken: „Aber jetzt gilt es einmal, die volle Konzentration auf die Olympischen Spiele in Rio zu legen. Mit dem Rest beschäftige ich mich erst danach.“

Die Schwimmer Birgit Koschischek und Felix Auböck

APA/Hans Klaus Techt

Dichtes Programm

In den Schwimmbecken von Rio ist der Bad Vöslauer ab Samstag Stammgast. Nach den Vorläufen über 400 Meter folgt am Sonntag das Finale in diesem Bewerb, am gleichen Tag stehen schon die Vorläufe für die 200 Meter Freistil am Programm. In London wurde exakt das gleiche Programm geschwommen, Auböck war damals durch das dichte Programm über 200 Meter nicht mehr bei vollen Kräften.

Eine Prognose, wie er dieses Mal mit der Belastung umgehen wird können, will er daher nicht abgeben. "Bei der EM habe ich gemerkt, dass nach dem ersten Tag mit der maximalen Belastung über zwei Mal 400 Meter die ganze Kraft draußen war. Da ist es dann schwer, am nächsten Tag gleich die 200 Meter nachzulegen. Aber ich muss lernen, damit umzugehen.“ Zumindest bis zu den 1.500 Metern hat die Schwimmhoffnung ganze fünf Tage Zeit zur Regeneration.

Johannes Dosek, noe.ORF.at

Links: