80.000 Freiwillige in Kunst und Kultur

Fast 80.000 Menschen sind in Niederösterreich im Bereich Kunst und Kultur freiwillig engagiert, das hat eine Studie der Donau-Universität Krems ergeben. Die meisten engagieren sich in den Chören und Vokal-Ensembles des Landes.

In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Untersuchungen zur ehrenamtlichen Arbeit in Österreich initiiert. Bislang gab es jedoch keine Studie, die sich ausdrücklich mit ehrenamtlicher Tätigkeit im Bereich Kunst und Kultur auseinandersetzte. Erstmals wurde das nun durch die Donau Universität Krems erhoben. Das Ergebnis zeigt, dass das freiwillige Engagement in diesem Bereich unerwartet hoch ist. Insgesamt sind 77.863 Personen in mindestens einem niederösterreichischen Kulturverein oder einer Institution ehrenamtlich tätig. Die Hälfte der Freiwillig engagiert sich in mehr als einem Verein.

Musikgruppe

Volkskultur Niederösterreich

Fast 22.000 Freiwillige engagieren sich in den 500 Blasmusikvereinen des Landes

Das Gesamtarbeitsvolumen der ehrenamtlich Tätigen beträgt laut Studie 436.000 Stunden pro Woche. Dies würde den Arbeitsstunden von 13.382 Ganztagsbeschäftigten entsprechen. Der symbolische monetäre Netto-Wert dieser ehrenamtlichen Arbeit entspricht 379,7 Millionen Euro pro Jahr. „Die Freiwilligentätigkeit schafft vielfach erst jenen finanziellen Spielraum, den es für die Realisierung von Kulturprojekten braucht“, unterstreicht Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) die Bedeutung der Ehrenamtlichen.

Mehr als 30.000 Freiwillige in Chören

Die meisten Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher - fast 30 Prozent - sind in den 1.400 Chören und Vokal-Ensembles des Landes engagiert. Hier sind es 34.225 Freiwillige. Mit etwa 23.500 Freiwilligen folgen die Volkstanzgruppen, Heimat-, Trachten- und Brauchtumsgruppen, knapp dahinter die 500 Blasmusikvereine mit fast 22.000 Freiwilligen. Hinzu kommen Theatergruppen, Heimatforscher, Museumsvereine oder auch Kulturvereine, die Festivals veranstalten, sowie Freiwillige, die in der Denkmalpflege oder in der Bildenden Kunst arbeiten.

Hammerherrenmuseum Lunz am See

KatrinVogg

Im Hammerherrenmuseum Lunz am See zeigen ehramtliche Mitarbeiter in einer original „Rauchkuchl“ die Kunst des Brot-Backens

Für die Studie der Donau Universität Krems wurden 3.167 Ehrenamtliche befragt. Als Beweggrund für ihre freiwillige Tätigkeit gaben die meisten (87 Prozent) an, dass sie dadurch soziale Verantwortung und soziales Bewusstsein zur Geltung bringen könnten. 85 Prozent suchen und finden in der Freiwilligentätigkeit soziale Kontakte und ein gesellschaftliches Miteinander. 80 Prozent möchten in ihrer Tätigkeit dazulernen und ihre Lebenserfahrung erweitern. Mehr als jeder zweiten Person verhilft das freiwillige Engagement nach eigenen Angaben selbstbewusster zu werden und eigene Stärken und Schwächen zu erkennen.

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