Jugendliche inszenieren „Nathan der Weise“

Ein großes Stück Weltliteratur gibt es auf den Stufen der Stiftskirche in Göttweig zu sehen. 20 Jugendliche inszenieren Lessings „Nathan der Weise“ und widmen sich dabei den Themen Toleranz, Mitmenschlichkeit und Religion.

„Mit dem Kampf der Religionen ist das Stück aktueller denn je. Eigentlich ist es nicht der Kampf der Religionen, sondern jener mancher Menschen, die die Religion vorschieben, um Macht auszuüben“, sagt Regisseur Thomas Koller. Nach seinem Erfolg mit der Göttweiger Theaterproduktion des „Jedermann“ bringt er heuer die Themen Religion, Mitmenschlichkeit und Toleranz auf die Bühne. „Damals waren es das Christentum und die Kreuzritter, jetzt ist es leider das Radikale, das einfach abzulehnen ist, und das sieht man sehr deutlich in dem Stück“, so Koller gegenüber noe.ORF.at.

Veranstaltungshinweis

„Nathan der Weise“, von 12. bis 15. August, Stift Göttweig

Seit Sommer 2015 laufen die Vorbereitungen für die Theaterproduktion. Nach den Workshops und Vorsprechen wurden 20 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 27 Jahren aus Niederösterreich und Wien ausgewählt. Koller arbeitet schon seit Jahrzehnten mit Kindern und Jugendlichen im Theaterbereich.

„Messages im künstlerischen Bereich vermitteln“

Das Stück soll auch diese Zielgruppe motivieren, sich inhaltlich und künstlerisch mit dem Glauben, der Gesellschaft und der Politik auseinanderzusetzen. „Gerade heutzutage, wo eine große Intoleranz herrscht, ist es sehr wichtig, dass man solche Messages gerade im künstlerischen Bereich vermittelt und darzustellen versucht“, sagt die 18-jährige Schauspielerin Katja Hermanek. Sie spielt Recha, Nathans Pflegetochter.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

„Nathan der Weise“ in Göttweig

Nach dem Erfolg 2014 mit der Theaterproduktion des „Jedermann“ inszeniert Thomas Koller heuer ein weiteres Stück Weltliteratur vor der Stiftskirche.

Dennoch kommen die angesprochenen Themen im Alltag oft zu kurz, wie Tim Tobner, der dieses Jahr die Titelrolle spielt, weiß. „Persönlich glaube ich nicht, dass genug getan wird, dass wir nicht genug Möglichkeit bieten, sich zu informieren, ein Bild über Gott und die Welt zu machen. Ich denke, da muss man vor allem in der Schule schon ansetzen“, so Tobner.

Link: