Lehrlingssuche per Geldprämie
Die Welser-Hallen prägen Gresten (Bezirk Scheibbs) ebenso wie das benachbarte Ybbsitz (Bezirk Amstetten). In diesen Hallen werden von mehr als 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochkomplexe Spezialprofile angefertigt. Maßgeschneidert für die Autoindustrie ebenso wie für Flugzeuge oder ganz einfach für den Haushalt. Allerdings als Zulieferer, meist ohne dass der Endverbraucher weiß, dass Welser im Detail steckt.
Ein Weltmarktführer im Hintergrund also, das Image könnte besser sein, auch für mögliche Arbeiter oder Lehrlinge. „Da waren wir als klassisch österreichischer Familienbetrieb, der gesagt hat, wir müssen uns nicht so in das Licht stellen, unsere Produkte sprechen für sich, bisher eher zurückhaltend“, sagt der Leiter des Personalwesens bei Welser Profile, Rainhard Kos.
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Welser Profile bietet eine Prämie für erfolgreiche Vermittlungen
Spezialisten für komplexe Arbeit
Mit „scout4cash“ will man von dieser Strategie abgehen. Über Facebook und andere Medien werden Jugendliche aufgefordert, andere Jugendliche als Lehrlinge zu empfehlen. Bei Erfolg winken bis zu 1.000 Euro Prämie. Die 24 möglichen Ausbildungsplätze sind seit Jahren nur zu zwei Drittel besetzt, die komplexe Arbeit verlangt aber Spezialisten, sagt Kos im Bewusstsein der Rahmenbedingungen: „Es gibt weniger Jugendlich und mehr Ausbildungsmöglichkeiten, das wissen wir auch. In der Region gibt es auch immer mehr Betriebe, die selbst wieder ausbilden, weil sie sehen, dass der beste Nachwuchs klarerweise aus der eigenen Lehrlingsausbildung kommt und nicht irgendwo am Markt zugekauft werden kann.“
Die Aktion, Lehrlinge mittels Geldprämie zu suchen, sorgte für Diskussionen, sollte laut Firmenleitung aber auch provozieren und auf das Lehrlingsproblem aufmerksam machen. Und sie war erfolgreich: Eine erste Lehre aus diesem Projekt dürfte in den nächsten Tagen fixiert werden.
Links:
- „Scout4cash“
- Jubiläum für Welser Stahlprofile (noe.ORF.at; 27.9.2014)