Hügel sollen Wild vor Ertrinken retten

Beim Hochwasser 2013 sind in den nördlichen Donauauen bei Tulln hunderte Wildtiere ertrunken. Sie konnten wegen des Wildschutzzaunes nicht flüchten. Damit so etwas nicht wieder passiert, werden nun 44 Wildrettungshügel errichtet.

Beim letzten großen Donauhochwasser vor drei Jahren waren weite Teile der Donauau bei Tulln bis zu vier Meter überflutet. Für das hier lebende Wild wird der Lebensraum in der Au dann schon sehr eng. Denn einerseits gibt es kaum natürliche Erhöhungen, die dann noch aus dem Wasser ragen und andererseit wird die Flucht vor den Fluten durch den Wildzaun an der Stockerauer Schnellstraße (S5) verhindert.

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Dramatische Archivbilder aus der Luft:

Mit Luftaufnahmen konnte 2013 festgehalten werden, wie sich dutzende Wildtiere nicht mehr vor dem Hochwasser retten können.

Etwa 90 Prozent der Wildtiere kamen 2013 in den Wassermassen ums Leben. Um das zu verhindern, sollen in den nächsten Jahren in diesem Teil der Donauau insgesamt 44 Wildrettungshügel entstehen. Eine Maßnahme, die greifen wird, sagt Franz Ramssl, der Projektmanager für die Wildrettungsinseln. „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass sich hier 40 bis 50 Stück Wild einfinden im Hochwasserfall. Natürlich unterschiedlich nach Wildart und vor allem auch abhängig von der Dauer des Hochwassers“, so Ramssl.

Rückzugsraum für etwa 2.000 Wildtiere

40 bis 50 Stück Wild pro Insel, das ergibt bei 44 Wildrettungsinseln einen Rückzugsraum für etwa 2.000 Wildtiere. Beim letzten Hochwasser waren es aber nicht nur die Wassermassen, die den Tieren zugesetzt haben, sagt Ramssl. „Das meiste Wild hat sich auf Hochwasserschutzdämme geflüchtet, entlang der Donau oder entlang der Stockerauer Schnellstraße. Hier war das Problem in den letzten Jahren, dass sich das Wild, das sich dorthin gerettet hat, von Schaulustigen aufgemüdet wurde und wieder in die Wassermassen flüchtete und dort ertrank.“

Plan für Errichtung von Wildhügeln

ORF NÖ

Um das zu verhindern, sollen die Wildrettungsinseln auch mitten in der Au entstehen. Mindestens sechs Meter hoch sollen diese Inseln werden, 50 Meter lang und 20 Meter breit. Es darf dazu aber kein Fremdmaterial zum Aufschütten in die Au gebracht werden, das ja ein Europaschutzgebiet ist. „Es dürfen Altarme ausgebaggert werden, damit sich auch die Strömungsverhältnisse verbessern“, so Ramssl.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt vom Landesjagdverband in Kooperation mit dem Land Niederösterreich, die Kosten für die Errichtung - immerhin rund 20.000 Euro pro Insel - tragen dabei die Grundeigentümer.

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