Franz-Josefs-Bahn soll „zukunftsfit“ werden

Ein Ausbau in drei Phasen ist das Ergebnis einer Studie zur Attraktivierung der Franz-Josefs-Bahn. „Ziel ist, die Franz-Josefs-Bahn ‚zukunftsfit‘ zu machen“, so der für öffentlichen Verkehr zuständige Landesrat Karl Wilfing (ÖVP) am Mittwoch.

Ab Dezember sollen Cityjet-Züge auf der Franz-Josefs-Bahn zum Einsatz kommen. „Der nächste Schritt wäre eine Investition in die Infrastruktur der Franz-Josefs-Bahn, um auch zusätzliches Fahrgastpotenzial anzusprechen“, sagte ÖBB-Infrastruktur-Vorstand Franz Bauer. „Es geht um die Verbesserung des Wagenmaterials, wir wollen eine Fahrzeitverkürzung und wir wollen die Zubringersysteme zur Franz-Josefs-Bahn verbessern“, erklärte Wilfing. Fahrzeitverkürzungen könnten unter anderem durch eine Modernisierung der Fahrstrecke und durch die Auflassung von Haltestellen erreicht werden.

cityjet Züge

ORF / Otto Stangel

Mit dem Cityjet und 160 km/h durch das Waldviertel

Für eine Attraktivierung soll laut der Studie in einem ersten Schritt die Bestandsstrecke zwischen Absdorf-Hippersdorf (Bezirk Tulln) und Gmünd um 87 Millionen Euro ausgebaut werden. Weiters wird eine Direktanbindung von Horn mittels Errichtung einer drei Kilometer langen Strecke und Elektrifizierung des Abschnitts vorgeschlagen.

In einer dritten Phase sind Neubauabschnitte vorgesehen, etwa eine Umfahrung der Hangbrücke bei Limberg-Maissau (Bezirk Hollabrunn) und zwei Streckenbegradigungen zwischen Göpfritz an der Wild (Bezirk Zwettl) und Vitis (Bezirk Waidhofen an der Thaya). Die Studie wurde von Land Niederösterreich, ÖBB und Verkehrsverbund Ostregion (VOR) in Auftrag gegeben.

Franz Josefs Bahn Bahnhof Sigmundsherberg

ORF/Reinhard Linke

2.400 Pendler aus dem Waldviertel nützen täglich die Franz-Josefs-Bahn

Ziel: In eineinhalb Stunden von Gmünd nach Wien

Die Fahrzeit würde sich durch einen Ausbau verkürzen: In der ersten Phase könnte die Höchstgeschwindigkeit in einzelnen Abschnitten auf bis zu 160 km/h erhöht werden, wodurch Sprinter-Züge etwa eine Stunde und 45 Minuten für die Strecke von Wien nach Gmünd brauchen würden.

Durch eine Direktanbindung von Horn wären Passagiere von der Bezirksstadt Richtung Wien um bis zu zwölf Minuten schneller unterwegs. Nach Abschluss der dritten Ausbauphase sei das Ziel eine Fahrzeit der Sprinter-Züge von rund eineinhalb Stunden zwischen Gmünd und Wien. Derzeit beträgt diese mehr als zwei Stunden. Die valorisierten Gesamtkosten liegen bei mehr als 900 Millionen Euro.

Den Taktfahrplan seit Dezember 2015 bezeichnete Wilfing als „Meilenstein für die Franz-Josefs-Bahn“. Die stündlich einheitlichen Abfahrtszeiten haben demnach für eine Verknüpfung der Franz-Josefs-Bahn mit der Westbahnstrecke und mit dem Tullnerfeld sowie für ein Fahrgastplus gesorgt.

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