Positive Bilanz in E-Mobilität-Modellregion

Nach drei Jahren Laufzeit ist am Freitag Bilanz über die Modellregion „e-pendler in niederösterreich“ gezogen worden. Das Resümee: Die Akzeptanz von E-Mobilität habe sich seit Beginn des Pilotprojekts stark erhöht.

Drei Jahre lang wurde in der Modellregion zwischen Wien und Wr. Neustadt getestet, wie sich der Pendlerverkehr zwischen Niederösterreich und der Bundeshauptstadt durch E-Mobilität energieeffizienter und klimafreundlicher gestalten lässt. Zu diesem Zweck wurden etwa vollelektrische Autos für Unternehmen, Gemeinden und Privatpersonen gefördert - unter anderem mit dem Ziel, Fahrgemeinschaften zu bilden und so den Pendlerverkehr einzudämmen. Insgesamt wurden 114 Elektroautos, die pro Jahr mehr als 200 Tonnen CO2 einsparen sollen, und 86 E-Fahrräder in der Region in den Verkehr gebracht. 167 Elektro-Ladepunkte wurden errichtet. Für die Initiatoren war das Pilotprojekt ein Erfolg, wurde am Freitag Bilanz gezogen.

Akzeptanz von E-Mobilität stark gestiegen

Die Akzeptanz von E-Mobilität habe sich - vor allem auch in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln - stark erhöht, jährlich würden 223 Tonnen CO2 eingespart, berichtete der Klima- und Energiefonds. Als ein Ergebnis aus dem Pendler-Projekt nannte dessen Geschäftsführer, Ingmar Höbarth, auch, dass die Elektrofahrzeuge vor allem zuhause und im Betrieb aufgeladen wurden. Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) verwies bei einer Pressekonferenz am Freitag auf einen „Boom bei E-Bikes“ und eine steigende Zahl an zugelassenen Elektroautos: „Die Fördermodelle greifen. Nun müssen wir weitere Schwerpunkte für die Zukunft setzen.“

Elektroauto

APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas

Im Zuge des Pilotprojekts wurde eine Reduktion von 223 Tonnen CO2 pro Jahr nachgewiesen

Die Modellregion in Niederösterreich war eine von bundesweit sieben Modellregionen, in denen verschiedene Anwendungsbereiche der Elektro-Mobilität in der Praxis getestet werden und wurden. Die Regionen wurden 2008 vom Klima- und Energiefonds initiiert und mit insgesamt 20 Millionen Euro gefördert. Die Modellregion in Niederösterreich wurde mit 1,3 Millionen Euro durch den Klima- und Energiefonds der Bundesregierung gefördert, weitere 1,2 Millionen Euro stellte das Land als Ko-Finanzierung zur Verfügung. Beratend begleitet wurde das Pilotprojekt von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes.

Jedes fünfte Elektroauto in Niederösterreich

Eine große Herausforderung sei es gewesen, in der Modellregion passende Standorte für öffentliche Ladestationen zu finden, hieß es am Freitag. EVN-Vorstandssprecher Peter Layr, Sprecher der Projektträger EVN, Wien Energie und Raiffeisen-Leasing, versprach, dass bis Jahresende „zumindest in jedem Bezirk ein Tankstellenkomplex mit mehreren Zapfsäulen für Hochleistungstanken verfügbar ist. Die Energie muss aus erneuerbaren Energien kommen, das kann Wind, Sonne oder Wasser sein“, so Layr.

Elektrotankstelle Villach

ORF

Die Zahl der E-Tankstellen soll kontinuierlich erweitert werden

Insgesamt sind in Niederösterreich derzeit 2.072 Elektroautos zugelassen. 2020 sollen fünf Prozent aller zugelassenen Pkw elektrisch angetrieben werden, betonte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP), das entspreche 50.000 E-Fahrzeugen. „Seit wir das Ziel ausgerufen haben, haben wir bereits eine 200-prozentige Steigerung. Das heißt, die Kurve geht extrem hinauf und das lässt uns auch weiter extrem optimistisch sein. Wenn man ganz Österreich hernimmt, hat jedes fünfte zugelassene Elektroauto ein niederösterreichisches Kennzeichen“, so Bohuslav. In einem nächsten Schritt sollen nun die Erkenntnisse des Projekts genutzt werden, um die bestehenden Elektro-Mobilitäts-Förderungen des Landes zu optimieren.

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