Gaweinstal: Parkplätze statt Lkw-Verkehr
„Früher mussten wir oft zehn Minuten warten, bis wir über die Straße gehen konnten. Heute schaue ich zweimal und gehe einfach rüber“, erzählt Leopold Müller, der mit seiner Enkelin im Kinderwagen einkaufen geht. Rund 30.000 Autos und Lastwagen fuhren vor sieben Jahren täglich durch das Ortszentrum von Gaweinstal. Mit der Eröffnung der Nordautobahn im Jänner 2010 wurde es von einem Tag auf den anderen ruhig. „In den ersten Tagen hatten einige Bürger Schlafprobleme, weil der gewohnte Verkehrslärm gefehlt hat“, berichtet Bürgermeister Richard Schober (ÖVP).
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Die Befürchtung, dass es in Gaweinstal ohne Durchzugsverkehr zu ruhig werden könnte und mangels Kunden etliche Geschäfte schließen müssen, sei nicht eingetreten, sagt Wirtin Eveline Wimmer: „Einige Polen und Tschechen, die hier früher durchgefahren sind, kennen die guten Lokale. Sie fahren extra von der Autobahn herunter, um bei uns einzukehren.“
Parkplätze waren Wunsch der Bürger
Heute fahren circa 7.000 Autos täglich nach und durch Gaweinstal. Die ursprünglich elf Meter breite Straße wurde auf sieben Meter zurückgebaut. Der gewonnene Platz wurde zum Großteil für Parkplätze verwendet. Das sei das Ergebnis mehrerer Bürgerversammlungen, sagt Bürgermeister Richard Schober: „Es war der große Wunsch nach Parkplätzen. Heute sieht man, dass sich das bewährt hat. Für die Wirtschaft und Betriebe ist es ideal, und durch die Pflasterung schaut es auch schön aus.“
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Einen Radweg oder Bäume, die Schatten spenden, gibt es im neuen Ortszentrum von Gaweinstal nicht. Im Rahmen eines Dorferneuerungsprojektes sollen zwischen den Parkplätzen nun aber grüne Oasen als Treffpunkte für die Menschen geschaffen werden, so Christine Manschein von der Dorferneuerung Gaweinstal: „Wir versuchen mit Bänken, Trinkbrunnen, Wegen und Beschilderung, die Leute auf die Brünnerstraße rauszulocken, damit der Ort wieder ein bisschen mehr Leben bekommt.“
Fabian Fessler, noe.ORF.at