Biogas: Betreiber sehen sich vor dem Ruin

Biogasanlagen zählen neben der Windkraft und der Solarenergie zu den wichtigsten Formen der erneuerbaren Energien. Jetzt sehen sich aber viele Anlagenbetreiber vor dem Ruin, weil die ersten Förderverträge im Dezember auslaufen.

In Niederösterreich sind derzeit 92 Biogasanlagen in Betrieb. Dort werden nachwachsende Rohstoffe, wie zum Beispiel Mais oder Pflanzenrückstände wie Blätter und Stängel, fermentiert und in Energie umgewandelt. Weil kommenden Dezember jedoch in Niederösterreich die ersten Förderverträge für Biogasanlagen auslaufen, sehen sich viele Betreiber vor dem Ruin.

Fixe Einspeisetarife fallen weg

Der Grund ist, dass mit den Förderverträgen auch die den Betreibern fix zugesicherten Einspeisetarife wegfallen. Laut dem Präsidenten der ARGE Kompost und Biogas Niederösterreich, Norbert Hummel, macht das einerseits die Energieproduktion mittels Biogas unwirtschaftlich, andererseits stehen die Anlagenbetreiber vor dem Problem, dass sie ihre Investitionen in die Biogasanlagen bisher nur zur Hälfte tilgen konnten. Folglich seien viele Betriebe in ihrer Existenz gefährdet, so Hummel.

Auch der Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Plank, ortet ein massives Problem. In den kommenden Wochen müssten viele Biogasbetreiber ihre Rohstoffe ernten. Dazu bräuchten sie aber auch die Gewissheit, dass sie die Biogasanlage weiterführen können und eine Ernte auch sinnvoll ist, so Plank. Sowohl Hummel als auch Plank pochen deshalb darauf, dass im Sinne der politischen Bekenntnisse zur Förderung von erneuerbaren Energien die Förderverträge so schnell wie möglich um sieben Jahre verlängert werden.