Pianist Jörg Demus mit 90 Jahren verstorben
Der „Dienst am Werk“ war dabei stets das oberste Motto seiner Auftritte, wovon Hunderte Schallplatten- und CD-Aufnahmen zeugen, die Jörg Demus in seiner langen Laufbahn einspielte. Freunde des Pioniers der historischen Aufführungspraxis konnten den Pianisten noch im Jahr 2018 in Konzerten erleben.
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Geboren wurde Jörg Demus am 2. Dezember 1928 in St. Pölten. Das Wunderkind wurde mit nur elf Jahren an der damaligen Wiener Musikakademie zugelassen, wo er bis 1945 Klavier, Komposition und Dirigieren studierte. Bereits im Alter von 15 Jahren debütierte er als Konzertpianist im Musikverein. Musikalisch prägten ihn Studien bei Walter Gieseking, Yves Nat und Edwin Fischer.
Konzertpianist, Liedbegleiter und Kammermusiker
Nach seinem Wiener Debüt trat Demus in fast allen großen europäischen Musiksälen auf und machte sich als Liedbegleiter von Größen wie Dietrich Fischer-Dieskau oder Elisabeth Schwarzkopf und als Kammermusiker einen Namen. Es folgten Tourneen durch Südamerika, die USA und Japan sowie zahlreiche Gastspiele bei großen internationalen Festspielen, wo sich der Starpianist mit seinen Interpretationen der Werke von Mozart, Beethoven, Haydn, Bach und Schubert sowie mit seinen Gesamteinspielungen der Klaviersonaten von Robert Schumann und Claude Debussy ein Stammpublikum erarbeitete.
Neben seiner aktiven Musikerkarriere unterrichtete Jörg Demus an Musikhochschulen in Wien und Stuttgart und publizierte eine Reihe von musiktheoretischen Aufsätzen und Büchern, darunter „Abenteuer der Interpretation“ (1967) und „Die Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven“ (1970).
Demus: „Musik vermittelt uns etwas Göttliches“
Bei seinem Spiel bemühte er sich um ein Wiederaufleben des Hammerflügels als Originalinstrument. Seine Vorliebe galt historischen Tasteninstrumenten - von ihnen legte er eine umfangreiche Sammlung an, auch wenn er einen Teil davon bereits 2004 im Wiener Dorotheum versteigern ließ.
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„Mein Leben spielt sich hauptsächlich in der Musik ab“, sagte Demus 2006 in seiner Dankesrede bei der Verleihung des Österreichische Ehrenkreuzes I. Klasse, das er ebenso sein Eigen nennen konnte wie den Beethovenring, die Mozartmedaille, den Schumannpreis, den Jakob-Prandtauer-Preis der Stadt St. Pölten oder den Orden der französischen Ehrenlegion: „Sie ist eine kosmische Sprache, die uns etwas Göttliches vermittelt.“
Links:
- Jörg Demus: Der Mann der zarten Töne wird 90 (noe.ORF.at; 1.12.2018)
- Jörg Demus (Wikipedia)
- Jörg Demus (Konzertagentur Hahn)