EU-Kommission zeichnet NÖ-Breitbandmodell aus

Das NÖ-Breitbandmodell wurde am Montag in Brüssel mit dem Europäischen Breitbandpreis ausgezeichnet. Die EU-Kommission ehrt damit die besten Konzepte zur Planung und Umsetzung von Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzwerken.

Das NÖ-Breitbandmodell setzte sich unter 66 eingereichten Projekten aus ganz Europa durch. Die Niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) wurde in der Kategorie „Offenheit und Wettbewerb“ ausgezeichnet. Die Jury bewertete unter anderem die Wirksamkeit der Modelle, die Leistbarkeit von Dienstleistungen (Preis/Mbps), die Qualität der angebotenen Leistungen (Download- und Upload-Geschwindigkeit)sowie den Grad an Offenheit der geschaffenen Infrastruktur und das daraus resultierende Wettbewerbslevel.

Bohuslav: „Breitband-Internet stärkt Standort“

Die Auszeichnung durch die EU-Kommission sei eine Bestätigung dafür, dass Niederösterreich mit seinem Breitbandmodell auf dem richtigen Weg ist, sagte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP). „Für uns ist ein leistungsstarkes Glasfaser-Breitband-Internet eine Schlüsselinfrastruktur für die Stärkung des Standorts Niederösterreich. Denn nicht nur die heimischen Unternehmen, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren davon“, so Bohuslav.

Der Breitbandausbau in NIederösterreich erfolgt nach einem Drei-Schichten-Modell. Durch diese Trennung zwischen Infrastruktur, Netzbetrieb und Diensten sei sichergestellt, dass alle Dienstanbieter einen transparenten, fairen und nicht diskriminierenden Zugang zum Endkunden haben. „Dieses Modell verspricht ein Maximum an Offenheit und Wettbewerb“, sagt die Wirtschaftslandesrätin.

Seit etwa einem Jahr läuft die Erprobung des nöGIG-Modells in vier Pilotregionen, zwei davon im Waldviertel (Waldviertler StadtLand und Thayaland) eine Pilotregion im Mostviertel (Ybbstal) und eine Pilotregion im Industrieviertel (Triestingtal). Bis 2018 sollen diese Pilotprojekte angeschlossen sein. Nach dem Abschluss werden diese evaluiert, danach erfolgt der Startschuss für den nachfrageorientierten Glasfaserausbau im ganzen Bundesland.

Flächendeckendes Glasfaser-Internet bis 2030

„Das Ziel ist klar: bis spätestens 2030 soll jeder Haushalt und jeder Betrieb mit Glasfaser-Internet versorgt sein“ (Bohuslav). Die bisherigen Ergebnisse seien vielversprechend: Bis zum Ende des heurigen Jahren gibt es durch die nöGIG niederösterreichweit 6.100 Haushalte und 400 Betriebe mit Glasfaseranschlüssen. Bis Ende 2018 werden 34.000 Haushalte und Betriebe mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein. Dafür werden insgesamt 60 Millionen Euro investiert.

nöGIG-Geschäftsführer Hartwig Tauber erklärt: „Wir sind keine Konkurrenz zu privaten Anbietern. Wir werden nur dort aktiv, wo Investitionen in die Glasfaserinfrastruktur für private Anbieter nicht rentabel sind und wo die Bevölkerung dies auch wünscht.“ Die nöGIG ist eine Tochtergesellschaft der Wirtschaftsagentur ecoplus. „In den vergangenen Monaten sind mehr als sechs Millionen Euro in die Pilotregionen geflossen. Zahlreiche Arbeitsplätze wurden durch die Tatsache gesichert, dass Unternehmen hochwertige Glasfaseranschlüsse erhalten haben und damit deren Standorte abgesichert wurden“, so ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki.

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