SBO: Umsatz in drei Quartalen halbiert

Der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) hat in den ersten drei Quartalen einen deutlichen Umsatz- und Gewinneinbruch erlitten. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 ging der Umsatz auf 133 Millionen Euro zurück.

Das Geschäftsjahr 2016 ist für den Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann kein gutes. Auftragseingang und Umsatz sind zusammengeschmolzen und unter Strich steht nach neun Monaten ein dickes Minus. SBO hat auf den Abschwung der Branche mit Investitions- und Personalkürzungen reagiert, „aber das Gröbste sollte da jetzt hinter uns liegen“, sagte SBO-Chef Gerald Grohmann am Mittwoch - mehr dazu in SBO: 16,9 Millionen Euro Halbjahresverlust (noe.ORF.at; 24.8.2016).

Der Einbruch bei den Ergebniszahlen für drei Quartale war stärker als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz ging gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 48,3 Prozent auf 133,1 Millionen zurück, unterm Strich steht ein Nettoverlust von 22,9 Millionen Euro.

„2016 wird ein herausforderndes Jahr“

„Ich habe schon zu Jahresbeginn gesagt, dass 2016 durchgehend ein sehr schwieriges, herausforderndes Jahr wird“, sagte Grohmann. „Wir haben aber eine sehr starke Cash-Position, sodass wir ganz gut aufgestellt sind, um sowohl diesen Down Cycle zu bewältigen als auch den nächsten Aufschwung zu finanzieren.“

Man habe in den ersten drei Quartalen einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von 28,9 Millionen Euro erzielt. Die liquiden Mittel beliefen sich zum 30. September auf 141,6 Millionen Euro, die Nettoverschuldung lag bei 56,1 Millionen Euro.

Aufträge 2016 um ein Viertel gesunken

SBO hat die Investitionen gegenüber den ersten drei Quartalen 2015 auf 9,4 Millionen Euro halbiert, sie weiter zurückzufahren sei kaum mehr möglich, so Grohmann. „Bei den Erhaltungsinvestitionen brauchen wir im Schnitt so 15 Millionen pro Jahr.“ Auch beim Personal „sind die wichtigsten Dinge jetzt schon gemacht“. Punktuelle Anpassungen seien nicht auszuschließen, „aber das Gröbste sollte da jetzt hinter uns liegen“.

„Im härtesten und längsten Abschwung unserer Branche scheint die Bodenbildung erreicht zu sein“, verweist Grohmann auf die Tatsache, dass der Auftragseingang zwar in drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel auf 116,5 Millionen Euro gesunken ist, aber im dritten Quartal besser war als in den beiden Vorquartalen. „Aber ich will es noch nicht interpretieren, es gibt halt doch von Quartal zu Quartal Schwankungen.“

Der Auftragsstand lag am Ende des dritten Quartals 2016 bei 17,4 Millionen Euro, nach 40,2 Millionen Euro am 30. September 2015. "Momentan ist es schon so, dass wir auch von den Aufträgen leben, die im Quartal hereinkommen.

SBO am nordamerikanischen Markt „gut positioniert“

Wann der lang ersehnte Aufschwung kommt, werde sehr stark davon abhängen, ob die OPEC-Mitglieder am 30. November die diskutierte Produktionsobergrenze beschließen. „In den Nicht-OPEC-Ländern geht die Produktion aufgrund der geringeren Investitionen der letzten Jahre bereits zurück.“ Auf der OPEC-Entscheidung aufbauend würden dann die großen Ölgesellschaften ihre Investitionspläne bekanntgeben, „und das wird dann eine Richtschnur sein, wie sich dann das nächste Jahr entwickelt“.

In den Ergebniszahlen der SBO wird sich das aber erst mit einiger Verzögerung niederschlagen. „Traditionell sind wir ein Spätzykliker, was Vorteile hat, wenn der Zyklus runtergeht, da geht es uns länger besser. Es dauert dann ein bisschen länger, bis es bei uns ankommt, das weiß der Markt aber.“

„Wir gehen davon aus, dass bei einem Aufschwung der nordamerikanische Markt als erstes reagiert, wo wir mit unserem Bohrmotorengeschäft und den Akquisitionen im Well Completion-Bereich gut positioniert sind.“

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