„Grenzenlose“ Behandlung bei Endometriose

Das Land Niederösterreich und Tschechien vertiefen die Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheit. Die Fachabteilung für Unterleibskrankheiten in Znaim steht künftig auch Frauen aus dem nördlichen Niederösterreich zur Verfügung.

Jede zehnte Frau leidet an Endometriose, einer chronischen Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, die im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führen kann. Die Ursache dafür ist unbekannt, die Behandlung aufwendig. In Znaim, das 20 Kilometer von Niederösterreich entfernt in Tschechien liegt, befindet sich ein Zentrum, das sich auf die Behandlung von Endometriose spezialisiert hat.

Kürzere Anreise nach Znaim

„Wir wollen in Zukunft, dass die niederösterreichischen Frauen auch im Krankenhaus in Znaim behandelt werden können“, sagt LH-Stv. Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in ihrer Funktion als Vorsitzende des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds. „Gerade für Frauen aus dieser Region ist es eine Menge an Zeitersparnis, wenn sie nach Znaim fahren können und nicht nach Wr. Neustadt oder Krems anreisen müssen“, so Mikl-Leitner. In der ersten Phase sollen fünfzehn Niederösterreicherinnen in Znaim behandelt werden.

Die Behandlung wird derzeit noch aus Mitteln des EU-Projekts „Gemeinsam grenzenlos gesund“ finanziert, was sich laut der Kreishauptmann-Stellvertreterin von Südböhmen, Ivana Stráská, aber bald ändern soll. „Ich hoffe, dass bald auch die Krankenkassen die Unterschiede ihrer Systeme überwinden und wechselseitig zahlen.“ Die Erfahrungen in Znaim sollen außerdem dazu genutzt werden, um am Landesklinikum Melk eine Endometriose-Abteilung aufzubauen. Vertreter der beiden Regionen Südmähren und Südböhmen bekundeten bei einem Festakt am Mittwoch in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) ihren Willen zur Zusammenarbeit.

Zusammenarbeit bei Strahlentherapie geplant

Die Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen ist bereits seit September in Kraft, derzeit ist man mit der genauen Abstimmung der Leitstellen in Südböhmen und Südmähren beschäftigt. Das Ziel ist, dass die Staatsgrenze für Rettungsfahrzeuge nicht mehr gilt, sondern jener Wagen alarmiert wird, der der Unfallstelle am nächsten ist.

Auch in einem weiteren Punkt wollen Niederösterreich und die tschechischen Regionen Südmähren und Südböhmen zusammenarbeiten: Die Strahlentherapie im Krankenhaus Znaim, die auf dem neuesten Stand der Technik ist, soll künftig auch von Patienten aus dem Norden Niederösterreichs genutzt werden können. Diese könnten sich damit die längere Anreise etwa nach Krems ersparen.

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