Frau erschoss eigene Familie und sich selbst

Eine Frau hat in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) offenbar ihre Mutter, ihren Bruder und ihre drei Kinder im Alter von sieben und zehn Jahren erschossen. Danach soll sie Suizid begangen haben. Die Hintergründe sind noch unklar.

Nach Informationen von noe.ORF.at soll die 35-Jährige zunächst die Waffe gegen ihre 59-jährige Mutter und den 40-jährigen Bruder gerichtet und anschließend ihre drei Kinder im Alter zwischen sieben und zehn Jahren getötet haben, bevor sie sich selbst erschossen haben soll. Was zu der Bluttat geführt hatte, war am Abend noch völlig unklar.

Die Ermittlungen wurden unter der Führung der Staatsanwaltschaft St. Pölten eingeleitet. Dort gab man sich bedeckt. Leiterin Michaela Schnell wollte lediglich den Fund von sechs Leichen - darunter drei Kinder - bestätigen. „Wir gehen von einem Gewaltverbrechen aus“, sagte sie gegenüber noe.ORF.at. Eine Obduktion sei angeordnet worden. „Über das Motiv wissen wir leider auch noch nicht Bescheid, auch das ist Gegenstand der Ermittlungen“, so Schnell.

Dass die Mutter die Täterin ist, wollte Schnell „so nicht bestätigen“. „Das ist Stand der Ermittlung“, meinte sie. Die Tat dürfte bereits mehrere Tage zurückliegen. „Der Arbeitgeber eines Opfers hat die Behörden verständigt, weil die Person länger nicht zur Arbeit erschienen ist“, sagte die leitende Staatsanwältin. Tatort war ein größeres Einfamilienhaus in Schildberg, einer Katastralgemeinde der 5.000-Einwohner-Gemeinde Böheimkirchen im Bezirk St. Pölten.

Bluttat mit sechs Toten

ORF-NÖ-Reporter Gernot Rohrhofer meldet sich aus Schildberg, einer Katastralgemeinde von Böheimkirchen, wo sich die Tat ereignet hat.

„Familie lebte sehr zurückgezogen“

„Ich habe nichts mitbekommen und auch nichts gehört von den Leuten“, sagte ein Nachbar gegenüber noe.ORF.at. Der Mann hatte der Familie eigenen Angaben zufolge vor eineinhalb Jahren das Haus verkauft. „Sie haben sehr zurückgezogen gewohnt, sind meistens nur am Abend hinausgegangen. Es ist sehr tragisch, weil man mit so etwas nicht rechnet. Man verkauft ein Haus, und eineinhalb Jahre später sind alle tot.“

Karte von Böheimkirchen und Umgebung

Grafik: APA/ORF.at

Das Gebäude in Schildberg, das zum Schauplatz der Bluttat geworden ist, war früher einmal ein Wirtshaus. Es hatte im ersten Stock auch Gästezimmer, berichtete eine Frau, die in der auf einer Anhöhe gelegenen Siedlung ein paar Häuser weiter wohnt. Nach der Schließung der Gastwirtschaft sei die Familie - drei Generationen - eingezogen und habe dort sehr zurückgezogen gelebt, sagte auch die Nachbarin.

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