Pröll längst dienender Landeshauptmann

Unter den derzeit amtierenden Landeshauptleuten ist Erwin Pröll (ÖVP) der Längstdienende. Mehr als ein Drittel seines Lebens wird der 70-jährige Weinviertler schon als „Herr Landeshauptmann“ bezeichnet.

Fast ein Vierteljahrhundert ist Erwin Pröll Landeshauptmann von Niederösterreich. Das 25-Jahr-Jubiläum wird er mit seinem Rückzug nicht mehr feiern können und er wird dem Oberösterreicher Heinrich Gleißner (ÖVP) den Amtsdauer-Rekord nicht abnehmen. Dieser hielt sich 25,5 Jahre im Amt. Gleich dahinter kommt Pröll schon jetzt - und bleibt da mit den rund 24,5 Jahren beim Abtritt.

Fast 9.000 Tage an der Spitze des Landes

Erstmals angelobt wurde Pröll am 22. Oktober 1992. Damit steht er aktuell bei 24 Jahren und fast drei Monaten. Um Gleißner einzuholen, hätte er mehr als ein Jahr länger bleiben müssen, bis Ende April 2018. Einen „Runden“ hätte er schon im heurigen Juni - am 13. - feiern können, nämlich 9.000 Amtstage.

Niederösterreichs Landeshauptmänner seit 1945

  • Leopold Figl (1945)
  • Josef Reither (1945-1949)
  • Johann Steinböck (1949–1962)
  • Leopold Figl (1962–1965)
  • Eduard Hartmann (1965–1966)
  • Andreas Maurer (1966–1981)
  • Siegfried Ludwig (1981–1992)
  • Erwin Pröll (1992-2017)

Unter den aktuellen Landeschefs ist der 70-jährige Niederösterreicher der Längstdienende. Michael Häupl (SPÖ) in Wien und Josef Pühringer (ÖVP) in Oberösterreicher ein wenig kürzer.

Der 67-jährige Wiener Michael Häupl (SPÖ) kommt aktuell auf 22,2 Jahre als Landeshauptmann, der gleich alte Josef Pühringer (ÖVP) aus Oberösterreich auf 21,9 Jahre. Noch nicht ganz diese Dimension hat der Burgenländer Hans Niessl (SPÖ): Er liegt mit 16,1 Jahren Amtszeit deutlich unter dem Zwanziger.

Landeshauptmann Erwin Pröll

APA / Herbert Pfarrhofer

Um es aufs Podest der längst dienenden Landeshauptleute der Zweiten Republik zu schaffen, müssen Häupl und Pühringer noch mehr als ein Jahr im Amt bleiben. Derzeit liegen - nach Gleißner und Pröll - noch der Tiroler Eduard Wallnöfer (ÖVP) mit 23,7 Jahren, der Steirer Josef Krainer sen. (ÖVP) mit 23,4 Jahren und der Vorarlberger Herbert Keßler (ÖVP) mit 22,7 Jahren vor Häupl und Pühringer.

Mikl-Leitner wäre erst dritte Landeshauptfrau

Sollte in Niederösterreich Ex-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner Pröll nachfolgen, wäre sie erst die dritte Frau unter den bisher 69 Landeshauptleuten der Zweiten Republik. Die erste „Frau Landeshauptmann“ - so wollte sie genannt werden - war Waltraud Klasnic (ÖVP) in der Steiermark, die zweite in Salzburg Gabi Burgstaller (SPÖ). Beide hielten sich keine zehn Jahre im Amt. Historische Wahlschlappen setzten den weiblichen Regierungsperioden ein Ende: Klasnic verabschiedete sich 2005 nach neun Jahren und neun Monaten, Burgstaller 2013 nach neun Jahren und nicht ganz zwei Monaten.

Links: