Krems: Mittelalterliche Hafenanlage entdeckt

Bei Aushubarbeiten im Zuge der Errichtung der Landesgalerie Niederösterreich in Krems-Stein ist man auf einen wertvollen archäologischen Fund gestoßen. Die Funde lassen auf eine mittelalterliche Hafenanlage schließen.

Bei den Aushubarbeiten stießen Bauarbeiter trotz archäologischer Voruntersuchungen des Bundesdenkmalamtes vor Baubeginn „auf Bodenfunde, die aus denkmalpflegerischer Sicht spannende Erkenntnisse bringen“, hieß es am Freitag in einer Aussendung der Kunstmeile Krems. Das Land Niederösterreich als Bauherr beauftragte in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt ein archäologisches Team mit den Ausgrabungsarbeiten und der Dokumentation.

Handelte es sich zunächst um einzelne Keramiken und Holzteile, so wurden in weiterer Folge in einer Tiefe von über fünf Metern bauliche Strukturen einer Uferbefestigung freigelegt, die auf eine mittelalterliche Hafenanlage schließen lassen. Diese Funde werden von der archäologischen Grabungsfirma ARDIG mit zehn Mitarbeitern wissenschaftlich dokumentiert und anschließend geborgen, um diese genauer zu datieren und für die Nachwelt zu sichern, berichtete die Kunstmeile Krems. Nach der Bergung werden die Funde wissenschaftlich bearbeitet und fachgerecht konserviert.

Einer der wichtigsten archäologischen Funde

„Bei dem neu entdeckten Hafenbereich von Stein handelt es sich um einen der wichtigsten archäologischen Funde der letzten Jahre in Österreich. Er ermöglicht völlig neue Erkenntnisse zur Flussschiffahrt auf der Donau im Mittelalter und besitzt eine weit über die Grenzen Österreichs hinausgehende wissenschaftliche Bedeutung“, erklären Hermann Fuchsberger und Martin Krenn vom Bundesdenkmalamt.

Die Bauarbeiten erfolgen unter ständiger Aufsicht seitens des Bundesdenkmalamtes. Aus heutiger Sicht sei mit einer Bauunterbrechung von sieben Wochen zu rechnen. Nach der Bergung der archäologischen Funde wird der neue Zeitplan bekanntgegeben.

Der viergeschossige Museumsbau der Landesgalerie Niederösterreich, der nach den Plänen der Architekten marte.marte entsteht, wird zukünftig 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfassen und im Untergeschoß mit der Kunsthalle Krems verbunden sein. In der neuen Landesgalerie Niederösterreich wird die umfassende Kunstsammlung des Landes vernetzt mit wesentlichen Privatsammlungen präsentiert werden.

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