Tödlicher Busunfall: Lenker vor Gericht

In Weimar (Deutschland) steht ab heute ein Busfahrer aus Niederösterreich vor Gericht. Er soll 2015 in Erfurt einen Unfall verursacht haben, bei dem ein Bub tödliche Verletzungen erlitt. Andere Passagiere wurden zum Teil schwer verletzt.

Der Unfall ereignete sich am 30. Oktober 2015 im deutschen Bundesland Thüringen auf der Rückfahrt von einer Sprachreise. An Bord des Reisebusses waren Schüler und Lehrer aus Deutschland. Dem Busfahrer aus Niederösterreich wird fahrlässige Tötung und Körperverletzung vorgeworfen.

Der Lenker des oberösterreichischen Busses soll mit überhöhter Geschwindigkeit einen Lastwagen überholt haben. Nach dem Manöver kam der Bus von der Autobahn ab, raste in eine Böschung und kippte um. Im Fahrzeug saßen Achtklassler einer evangelischen Schule aus Sachsen, die sich auf der Heimreise von einem Englandtrip befanden. Ein vierjähriger Sohn einer Lehrerin kam bei der Fahrt ums Leben, die Helfer konnten ihn nicht mehr retten.

Mehr als 20 Businsassen schwer verletzt

59 Jugendliche und fünf Erwachsene wurden verletzt. Mehr als 20 Businsassen trugen schwere Verletzungen wie Schädel-Hirn-Traumata und Knochenbrüche davon. Die Jugendlichen und ihre Betreuer sind in dem Prozess vor dem Schöffengericht in Weimar als Zeugen geladen. Der Busfahrer selbst, gegen den im Frühjahr 2016 Anklage erhoben wurde, kam bei dem Unfall mit leichten Blessuren davon. Der 37-Jährige hatte laut Staatsanwaltschaft ausgesagt, sich nicht an das Unfallgeschehen erinnern zu können.

Bei dem Prozess soll auch ein Sachverständiger zu Wort kommen. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft wirft ein Gutachten dem Niederösterreicher Fehlverhalten vor. Für das Verfahren sind bis Mitte März zunächst drei Termine anberaumt. Die ersten Zeugen sollen am Donnerstag befragt werden.

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