Ideensuche in Baden-Württemberg

Das deutsche Bundesland Baden-Württemberg ist eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Europas. Funktionäre der Wirtschaftskammer Niederösterreich haben sich deshalb im Raum Stuttgart neue Ideen geholt.

Baden-Württemberg mit seiner Hauptstadt Stuttgart liegt im Südwesten Deutschlands und ist die Heimat von etwa 10,9 Millionen Menschen. Baden-Württemberg ist wegen seiner Wirtschaftsleistung eine der wichtigsten Vorzeigeregionen. Grund dafür ist die Kombination großer internationaler Konzerne wie Porsche, Daimler oder Bosch und zahlreichen innovativen kleinen und mittleren Betrieben, die in den vergangenen Jahrzehnten stark wuchsen.

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Großkonzerne und Kleinbetriebe

Das Stadtbild Stuttgarts wird derzeit vor allem vom umstrittenen Großbauprojekt „Stuttgart 21“ dominiert.

Mit 3,8 Prozent wies Baden-Württemberg im Jahr 2016 die zweitniedrigste Arbeitslosenquote Deutschlands auf. Auch aufgrund einer guten Auftragslage könne man in der Exportregion derzeit fast von Vollbeschäftigung sprechen, erklärt Wirtschaftsstaatssekretärin Kartrin Schütz bei einem Treffen der Delegation aus Niederösterreich. „Wir merken, dass Baden-Württemberg durch die starke mittelständische Wirtschaft gut dasteht. Wir haben eine wirtschaftsnahe Forschung und auch eine enge Verzahnung, das ist ein Geheimnis des Erfolgs“, sagt Schütz.

Wirtschaftskammer Niederösterreich Stuttgart Baden-Württemberg Fachkräfte

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Sonja Zwazl (l.) und Katrin Schütz in Baden-Württemberg

Große Herausforderung eint Bundesländer

Aber auch Baden-Württemberg steht vor großen Herausforderungen: Die Digitalisierung in der Wirtschaft, die Integration von anerkannten Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und ein Mangel an Fachkräften. So konnten im vergangenen Jahr 7.000 Lehrstellen nicht besetzt werden, weshalb Unternehmen und Politik gemeinsam Initiativen setzten, um mehr Jugendliche für eine Lehre zu begeistern.

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In Stuttgart leben 620.000 Menschen. Die Hauptstadt des Bundeslandes Baden-Württemberg ist die sechstgrößte Stadt Deutschlands

Viele Unternehmen gehen etwa aktiv auf junge Personen und deren Eltern zu, um sie über die unterschiedlichen Ausbildungsangebote aufzuklären. Die Firmen setzen dabei auf Praktika, Berufsmessen oder Schnuppertage, um die Lehre in ein besseres Licht zu rücken und von einer nicht-akademischen Berufslaufbahn zu überzeugen. Außerdem wird das Thema Berufsorientierung im kommenden Schuljahr in Baden-Württemberg in allen Schulformen als Teil des Unterrichts verankert. Derzeit werden Lehrer dementsprechend geschult, dadurch soll vor allem die Vielfalt der Berufe dargestellt werden.

Aktive Zusammenarbeit mit Unternehmen

Wegen der immer größeren Herausforderungen bei der Suche nach Fachkräften ergreifen immer mehr deutsche Unternehmen die Initiative. Unter dem Titel der „Ausbildungsbotschafter“ besuchen Auszubildende im zweiten Lehrjahr Klassen, um den Schülerinnen und Schülern ihren Beruf näherzubringen. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, dass Schulen Unternehmen besuchen.

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Bei den Gesprächen ging es um Aus- und Weiterbildung, Fachkräftesicherung, Digitalisierung und die Zusammenarbeit in der Donauraumstrategie der EU

Ansätze, die auch für Niederösterreich in Frage kommen, wie die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sonja Zwazl, gegenüber noe.ORF.at sagt. „Die Initiativen, die in Deutschland gesetzt werden - zum Beispiel auf junge Menschen zuzugehen oder der Kontakt mit Schulen - das sind Ideen, die wir auch in Niederösterreich umsetzen wollen“, so Zwazl. Aber auch Themen wie Unternehmenskultur und Mitarbeiterintegration bzw. -förderung standen im Fokus der Reise nach Baden-Württemberg. Zwazls Bilanz: „Ideen, von denen man für die Zukunft lernen kann.“

Margit Laufer, noe.ORF.at

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