Immobilien um 50 Prozent teurer

Wer heute in Niederösterreich ein Haus kauft, zahlt dafür eineinhalbmal so viel wie noch vor sechs Jahren. Das zeigt der aktuelle Immobilienpreisindex. Auch im Vorjahr stiegen die Immobilienpreise in Niederösterreich deutlich an.

Die stärksten Preisanstiege wurden bei neuen Häusern und gebrauchten Eigentumswohnungen verzeichnet. Bei beiden Immobilien wurde ein Anstieg um sieben Prozent verzeichnet und so kostet in Niederösterreich heute ein neues Haus mit einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern im Durchschnitt 338.000 Euro.

Häuser im Waldviertel deutlich billiger

Je nach Region liegen die tatsächlichen Preise allerdings deutlich unter oder über dem Durchschnitt. Im Bezirk Mödling kann man sich um den Durchschnittpreis von 338.000 Euro nur 80 Prozent eines Hauses leisten. In den Bezirken Hollabrunn, Lilienfeld und Zwettl gehen sich fast zwei Häuser aus, in Waidhofen an der Thaya sogar fast drei Häuser.

Grafik über die Immobilienpreise

APA / Martin Hirsch

Eine gebrauchte Eigentumswohnung mit 80 Quadratmetern ist in Niederösterreich im Durchschnitt um etwa 185.000 Euro zu haben. In den Bezirken Korneuburg, Tulln, Mödling und Baden sind diese am teuersten, in den Bezirken Gmünd und Zwettl am günstigsten. Im Bezirk Korneuburg kostet eine Wohnung dieser Größe etwa 194.000 Euro, im Bezirk Gmünd etwa 64.000 Euro.

Starker Preisanstieg in Krems

In einzelnen Regionen wurden im Vorjahr besonders starke Preisanstiege verzeichnet. In der Stadt Krems etwa stiegen Grundstückpreise um etwa 19 Prozent, gebrauchte Wohnungen wurden um 15 Prozent teurer. Im Bezirk Krems Land wurden Grundstücke sogar um etwa 25 Prozent teurer. In Wiener Neustadt zahlt man für gebrauchte Wohnungen um etwa neun Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Auch in den günstigeren Bezirken Bruck an der Leitha und Horn stiegen die Immobilienpreise an. In Bruck an der Leitha wurden gebrauchte Wohnungen um etwa 15 Prozent teurer, neue Wohnungen um zwölf Prozent. In Horn stiegen die Grundstückspreise um neun Prozent, die Preise für gebrauchte Häuser um zehn Prozent. Einen Boom erlebt derzeit auch die Landeshauptstadt. In St. Pölten zeigt sich vor allem bei Wohnungen ein starkes Preisplus. Gebrauchte Wohnungen wurden um etwa zwölf Prozent teurer, neue Wohnungen um sechs Prozent.

Immobilienpreise zogen seit 2010 deutlich an

Der Immobilienpreisindex ImmoDEX 2016 bildet die Angebotspreise auf den Online-Plattformen Immobilien.net beziehungsweise ImmobilienScout24 ab. Der aktuelle Index zeigt, dass neue Häuser seit 2010 im Österreichschnitt um etwa 45 Prozent teurer wurden. In drei Bundesländern ist ein neues Haus heute eklatant teurer als noch vor mehr als sechs Jahren. In der Steiermark zahlt man mit aktuell durchschnittlich 301.000 Euro um 64 Prozent mehr, im Burgenland mit etwa 260.000 Euro um 55 Prozent und in Niederösterreich mit 338.000 Euro um 54 Prozent mehr als 2010.

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