Hypo NÖ: Mit Gewinn der Fusion entgegen

Die Hypo Niederösterreich hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 einen Gewinn von 70 Millionen Euro einfahren können. Für heuer wird sich die Bank neu aufstellen. Der Mutterkonzern soll mit der Landesbank zusammengelegt werden.

Während die Hypo Niederösterreich in den vergangenen Jahren mit Abschreibungen rund um das Heta-Debakel zu kämpfen hatte, konnte die Bank mit Sitz in St. Pölten für das Jahr 2016 einen Gewinn von knapp 70 Millionen Euro erzielen. Verglichen mit den Vorjahren entspricht das einer deutlichen Steigerung: Im Jahr 2015 lag der Gewinn bei etwas mehr als sechs Millionen Euro, im Jahr 2014 wies die Bilanz der Bank einen Verlust von 31 Millionen Euro auf.

Bilanz mit gutem Kreditgeschäft und Heta-Lösung

„Der Gewinn ist deswegen gestiegen, weil wir viel Geschäft gemacht haben“, so der Vorstandsvorsitzende der Hypo Niederösterreich Gruppe, Peter Harold, gegenüber noe.ORF.at. „Wir haben es geschafft, im Jahr 2016 eine Milliarde Euro an neuen Krediten zu vergeben.“ Laut Geschäftsbericht wurde die Hälfte dieser Kredite im Bereich der Immobilien vergeben. Der Großteil des Gewinnes verbleibt übrigens in der Bank, sieben Millionen Euro wurden an das Land Niederösterreich als 100-prozentigen Eigentümer ausgezahlt.

In der Bilanz wirkte sich auch die Lösung rund um die Heta, die Abbaubank der ehemaligen Kärntner Hypo Group Alpe-Adria, positiv aus. Im Herbst kam es nach langem Hin und Her zu einer Einigung des Landes Kärnten bzw. des Bundes mit den Heta-Gläubigern, zu denen unter anderem auch die Hypo Niederösterreich zählte. Nach den bisherigen Abschreibungen konnte aufgrund der Einigung wieder aufgewertet werden. In der Bilanz der Hypo Niederösterreich schlug sich das mit einem außerordentlichen Ertrag von 60 Millionen Euro (verglichen zum Vorsteuergewinn von 93,4 Millionen Euro, Anm.) nieder.

Neuaufstellung der Bank für Herbst geplant

Heuer soll die Hypo Niederösterreich außerdem neu aufgestellt werden. Konkret soll der Mutterkonzern, die Hypo Niederösterreich Gruppe, mit einer der Töchter, der Hypo Niederösterreich Landesbank, fusioniert werden. Eine entsprechende Grundsatzentscheidung dazu gibt es bereits, derzeit laufen die Vorbereitungen. „Wir prüfen gerade, inwieweit wir das im heurigen Jahr umsetzen werden. Geplant ist, Mitte bzw. Ende September aus zwei Banken eine zu machen“, so Vertriebsvorstand Wolfgang Viehauser gegenüber noe.ORF.at.

Hypo NÖ Fusion

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Derzeit gibt es mit Günther Ritzberger und Christian Führer einen separaten Vorstand für die HYPO NOE Landesbank

Statt wie bisher vier Vorstandsmitglieder - im Zuge der Umstellung sind es derzeit sogar fünf - soll es künftig nur noch drei geben. Die beiden Vorstände der Landesbank, Günther Ritzberger und Christian Führer, würden im künftigen Vorstand wegfallen. Für die Bankkunden wird die Umstellung laut Viehauser jedoch keine Auswirkungen haben: „Der Großteil unserer Kunden wird im täglichen Bankbetrieb nichts davon spüren. Beim IBAN (Internationale Bankkontonummer, Anm.) werden wir darauf achten, dass er insbesondere für unsere Privatkunden unverändert bleibt. Lediglich bei unseren Großkunden, das sind im Wesentlichen die Kunden der öffentlichen Hand, wird es zu kleinen Umstellungen kommen.“

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Nach der Umstrukturierung sollen die drei aktuellen Vorstandsmitglieder der HYPO NOE Gruppe für das gesamte Geschäft zuständig sein

Kein „aktiver Mitarbeiterabbau“ durch Fusion

Mit der Fusion sollen die Kosten der Bank gesenkt werden. Statt zwei Bilanzen - für die Hypo Niederösterreich Gruppe und die Hypo Niederösterreich Landesbank - wäre künftig nur noch eine notwendig. Außerdem sollen Parallelstrukturen abgebaut werden. Viehauser verwies diesbezüglich darauf, dass die Bank effizienter aufgestellt werden soll. Frei werdende Stellen sollen nicht nachbesetzt werden. Einen „aktiven Mitarbeiterabbau“, also Kündigungen, soll es keine geben.

Thomas Puchinger, noe.ORF.at

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