Proteste gegen Postverteilerzentrum

Das geplante Postverteilerzentrum in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) sorgt für heftige Diskussionen. Die Häuser von 200 Bewohnern aus Bisamberg grenzen an das Betriebsareal. 50 von ihnen marschierten am Freitag in Langenzersdorf auf.

„Nein zum Logistikzentrum“ - mit dieser Botschaft und mehr als 2.000 Unterschriften im Gepäck marschierten die Gegner aus Bisamberg am Freitagvormittag zum Gemeindeamt nach Langenzersdorf. „Es ist ein Gewerbegebiet und es werden sich mehrere Logistikfirmen dort niederschlagen“, befürchtet Renate Pemberger aus Bisamberg. Erich Etzelsdorfer ergänzt: „Lärm, Abgase, Feinstaub, Verkehrsdichte, da kann kein Mensch mehr wohnen.“

Die Häuser von mehr als 200 Bewohnern aus Bisamberg grenzen direkt an das Betriebsareal der Gemeinde Langenzersdorf. Die Post will dort, direkt neben bei der Autobahn-Anschlussstelle Korneuburg Ost, ein neues Paketverteilerzentrum errichten. Die Gemeinde Langenzersdorf führt derzeit ein Umwidmungsverfahren durch.

Post: „Für den Verkehr verträglich“

Bei der Post heißt es, dass 300 neue Arbeitsplätze entstehen würden. Das Projekt sei für den Verkehr verkraftbar, erklärt Sprecherin Kathrin Schrammel: „Wir haben ein Verkehrsgutachten erstellt, das zeigt uns, dass das Projekt voll verkehrsverträglich ist.“ Die Post rechnet ab dem Vollausbau 2020 mit täglich 850 Zu- und Abfahrten, etwa 150 davon betreffen Lkw.

Geplantes Verteilzentrum der Post

Post

So soll das geplante Verteilzentrum in Langenzersdorf aussehen

Die Zufahrt zum Verteilerzentrum würde über das Gemeindegebiet von Bisamberg erfolgen. Viele Bürgerinnen und Bürger fürchten deshalb um ihre Lebensqualität, sagt Bürgermeister Günter Trettenhahn (ÖVP): „Wenn man sich anschaut, wie lange die Rückstauzeiten auf die Autobahn-Rampe sind, ist das schon jetzt über dem Limit, was die Kreuzung dort verträgt. Wenn der Verkehr zusätzlich steigt, wird die Sache noch prekärer.“

Zweite Abfahrt wird geprüft

Viele Projektgegner fordern deshalb eine andere Zufahrt. Die Post plante in ihren Projektunterlagen bereits eine alternative Route ein. In Langenzersdorf werde eine zweite Abfahrt derzeit ebenfalls geprüft, sagt Andreas Arbesser, Bürgermeister von Langenzersdorf (ÖVP): „Wir versuchen bereits im Zuge der Autobahnabfahrt eine Zufahrt zum neu gewidmeten Gebiet zu erlangen.“

Die Befürchtung, dass sich dort noch andere Betriebe ansiedeln, weist Arbesser zurückgewiesen: „Der Gemeinderat hat derzeit nicht geplant, ein großes Industriegebiet umzusetzen. Jetzt gilt es ausschließlich die Fläche von zehn Hektar für das Postzentrum entsprechen zu aktivieren.“ Alle Einwände werden geprüft, heißt es. Ob sich die Gegner damit zufrieden geben, ist aber offen.

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