Schnelles Internet für das Waldviertel

Das Land Niederösterreich baut das Glasfaserinternet aus. Vier Pilotregionen sollen bis 2018 flächendeckend mit Anschlüssen versorgt werden. Der Ausbau startet etwa in Ludweis-Aigen (Bezirk Waidhofen an der Thaya).

In Ludweis-Aigen etwa, einem Ort mit 950 Einwohnern und einigen kleinen Betrieben, braucht man oft mehrere Anläufe um eine Internetseite starten oder mehrere Minuten um eine E-Mail öffnen zu können. Abhilfe schaffen soll ein schnelles Breitbandinternet über Glasfaserleitungen. Das Glasfaserinternet ist ein besonders leistungsfähiges Breitbandinternet, bei dem teure Leitungen, wie etwa bei Strom oder Gas, in die Erde verlegt werden müssen.

Die Leitungen werden in Ludweis, als Teil einer Pilotregion, von der NÖGIG, einer Tochtergesellschaft der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus, gebaut. Voraussetzung ist, dass 40 Prozent aller Haushalte das Internet wollen. Die Kosten für die Verlegung der Leitung ins Haus betragen 600 Euro. Für das Internet zahlt man monatlich etwa 30 Euro.

Ortsbild Ludweis-Aigen

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Ortszentrum von Ludweis-Aigen

Laut Helmut Schuecker (ÖVP), dem Bürgermeister von Ludweis-Aigen, ist die Bevölkerung vom Glasfaserleitungsbau überzeugt. „Sogar die älteren Leute haben gesagt: ‚das ist für die Zukunft, für die Jungen‘ und haben unterschrieben“. Auch die Betriebe sind für das schnelle Internet, so wie Tischlermeister Hermann Wistrcil: „Unsere derzeitige Versorgung ist wirklich sehr schlecht, darum ist es ganz wichtig diese Glasfaserleitung sobald wie möglich zu bekommen“.

Breitbandinternet gegen Abwanderung

Das Land will überall dort in Glasfaserinternet investieren, wo sich ein flächendeckener Ausbau für einen privaten Netzbetreiber nicht rentiert. So sollen die ländlichen Regionen gestärkt und damit gegen die Abwanderung angekämpft werden. In der Pilotregion Thayaland (Waldviertel) sind erste Breitbandinternet-Anschlüsse bereits in der Gemeinde Kautzen (Bezirk Waidhofen an der Thaya) aktiv.

In der Pilotregion Waldviertler Stadt-Land gibt es erste Anschlüsse in Heidenreichstein, Amaliendorf-Aalfang sowie in Schrems (alle drei Bezirk Gmünd). In den beiden anderen Pilotregionen Ybbstal-Eisenstraße (Mostviertel) und Triestingtal (Industrieviertel) wurden noch keine Anschlüsse aktiviert. Mit vielen Gemeinden gibt es aber Vorverträge, heißt es.

Glasfaseranschlüsse für 34.000 Haushalte

Im Vorjahr wurden bei etwa 6.100 Haushalten und 400 Betrieben Glasfaseranschlüsse vorbereitet. Bis 2018 sollen es in den vier Modellregionen 34.000 Haushalte und Betriebe sein. Das Land investiert etwa 60 Millionen Euro. Laut Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) werde man die Pilotregionen Mitte des Jahres evaluieren, „weil nicht nur das Waldviertel, sondern ganz Niederösterreich dieses leistungsfähige Internet braucht“.

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