Immer mehr Niederösterreicher fahren mit Öffis

Jeder vierte Haushalt in Niederösterreich besitzt mindestens eine Jahreskarte für den Öffentlichen Verkehr. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) begrüßt die Entwicklung und fordert einen weiteren Ausbau des Verkehrsnetzes.

Laut einer VCÖ-Analyse auf Basis von Zahlen der Statistik Austria besitzen in Niederösterreich knapp 170.000 Haushalte mindestens eine Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr. Dazu zählen Jahreskarten für Berufspendler ebenso wie das Top-Jugendticket für Schüler und Lehrlinge. Bei einer vergleichbaren Erhebung im Jahr 2010 waren es noch etwa 30.000 Karten weniger. Berücksichtigt man die neuesten Zahlen, so liegt Niederösterreich im Bundesländervergleich derzeit im Mittelfeld. Wien führt als kleinstes Bundesland die Liste klar an. Dort besitzen fast zwei Drittel aller Haushalte mindestens eine Jahreskarte, damit sind diese bereits weiter verbreitet als Pkws.

Wilfing: „Liegen mit unseren Maßnahmen richtig“

In keinem anderen Bundesland sei öffentlicher Verkehr so schwierig zu organisieren wie in Niederösterreich, betonte Verkehrslandesrates Karl Wilfing(ÖVP) am Freitag in einer Reaktion auf die neuen Zahlen. Wilfing begrüßte den Anstieg an Jahreskarten, der vom VCÖ festgestellt wurde: „Das zeigt, dass wir mit unseren Maßnahmen für den Ausbau der öffentlichen Verbindungen in Niederösterreich genau richtig liegen.“

Zentrale Ziele sieht er in der Stärkung von Bahn-Hauptverkehrsrouten, Bus-Zubringerlinien und Anruf-Sammeltaxis. Wilfing verweist außerdem darauf, dass in Niederösterreich bereits 37.500 Parkplätze in Park-and-Ride-Anlagen neben Bahnhöfen errichtet wurden - mehr als in allen anderen Bundesländern zusammen. Geplant sei, bis zum Jahr 2025 auf 50.000 Park-and-Ride-Parkplätze zu kommen.

VCÖ: „Bei niedrigem Einkommen unverzichtbar“

Ein hoher Anteil an Haushalten mit Jahreskarten für den öffentlichen Verkehr sei nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes zu begrüßen, sondern bringe auch soziale Vorteile mit sich, betonte VCÖ-Experte Markus Gansterer. „Für Haushalte mit hohem Einkommen ist der öffentliche Verkehr ein Teil des vielfältigen Mobilitätsangebots. Für Haushalte mit niedrigem Einkommen bietet der Öffentliche Verkehr ein unverzichtbares, leistbares Grundangebot an Mobilität.“

Neben den Ticketpreisen sei auch das Angebot an öffentlichen Verbindungen entscheidend, betont man beim VCÖ. Konkret forderte Gansterer, das öffentliche Verkehrsnetz weiter auszubauen, um der zunehmenden Flexibilität im Verkehr gerecht zu werden. Zudem müsse in den öffentlichen Verkehrsmitteln auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten ein regelmäßiger Takt angeboten werden, so Gansterer.

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