Bewährungsstrafe nach Unfall mit Schülerbus

Fast eineinhalb Jahre nach einem tödlichen Busunglück auf der deutschen A4 in Thüringen ist ein Fahrer aus Niederösterreich zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. In dem Bus saß eine Schülergruppe, ein Vierjähriger starb.

Das Amtsgericht in Weimar (Thüringen) hielt den 37-jährigen Busfahrer aus Niederösterreich am Montag wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung für schuldig. Die Vorsitzende Richterin sprach von einem „Augenblicksversagen“ und einem Fehler des Busfahrers. Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte einen Freispruch verlangt.

Ausschlaggebend war vor allem auch ein Gutachten, das am Montag präsentiert wurde. Demnach können technische Mängel als Unfallursache ausgeschlossen werden. Auch betonte der Gutachter, es habe am Unfallort keine Reifen- oder Bremsspuren auf der Fahrbahn gegeben. Der Gutachter gab an, seiner Ansicht nach habe der 37-jährige Busfahrer aus Niederösterreich Schuld an dem Unfall. Dieser wäre vermeidbar gewesen, wenn der Fahrer reagiert und nach dem Überholmanöver entsprechend zurückgelenkt hätte, so der Sachverständige.

Busunfall

APA / dpa / Martin Wichmann

Mit überhöhter Geschwindigkeit Lkw überholt

Bei dem Unfall im Oktober 2015 kam der vier Jahre alte Sohn einer Lehrerin ums Leben, alle anderen der mehr als 60 Businsassen wurden verletzt. Der Busfahrer hatte auf der Autobahn A4 im deutschen Bundesland Thüringen nach einem Überholmanöver die Kontrolle über den Bus verloren. Die Passagiere aus Erfurt waren auf der Rückfahrt von einer Sprachreise in England.

In der Folge kam der Bus von der Straße ab, raste in eine Böschung und kippte um. Der Busfahrer selbst kam bei dem Unfall mit leichten Blessuren davon. Er gab an, sich nicht an den Unfallhergang erinnern zu können.

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