Private Grundeigner bremsen Stadtentwicklung

St. Pölten wächst jedes Jahr um etwa 800 Einwohner. Es wird eine innerstädtische Entwicklung forciert, dafür benötigt man in der Hauptstadt aber immer öfter private Grundstücke. Doch viele Eigentümer wollen nicht verkaufen.

In St. Pölten werden derzeit knapp 5.000 Wohnungen gebaut oder sind in Planung. Wegen des stetigen Zuzugs werden die neuen Wohnungen aber bald wieder vergeben sein. Mit dem neuen Stadtentwicklungskonzept wurde der erste Schritt gesetzt, um längerfristig zu planen.

Bei der Umsetzung steht die Stadt - wie viele andere Gemeinden auch - aber vor einem Problem. Es gibt zwar genügend gewidmete Baulandreserven, doch ein Großteil dieser Grundstücke ist in privater Hand. Ein Verkauf kommt für viele Eigentümer nicht infrage. „Bis zu einem gewissen Grad würde diese Haltung aber die Stadtentwicklung behindern“, sagt Stefan Haiderer von der Abteilung Zukunftsentwicklung der Stadt St. Pölten.

Baurecht auf Zeit als Alternative

Unter dem Motto „Aktivierung von Baulandreserven“ sollen die Grundstückseigentümer deshalb über andere Formen der Kooperation informiert werden. Grundstücke müssen etwa nicht gleich verkauft werden, sondern können davor auch auf Zeit vergeben werden. Der Eigentümer bekommt im Gegenzug einen Baurechtszins, ähnlich dem Modell einer Pacht.

Nach Auskunft von Haiderer würden dadurch beide Seiten profitieren: Der bisherige Besitzer bleibt weiterhin offiziell Eigentümer, die Baukosten sowie die künftigen Mieten könnten jedoch um etwa die Hälfte sinken. Aber auch der Tausch von Grundstücken wäre eine Möglichkeit. Bei einer ersten Enquete in St. Pölten informierten sich etwa 160 Grundstücksbesitzer und Bauträger.

Links: