ÖVP Niederösterreich feiert Pröll

Die niederösterreichische Volkspartei hat Erwin Pröll am Freitag mit einem großen Fest verabschiedet. Pröll zieht sich nach 25 Jahren als Parteiobmann zurück. Zuvor hielt er beim Landesparteitag eine emotionale Rede.

Pröll wurden bei seinem Abschiedsfest im Veranstaltungszentrum in St. Pölten zwei Geschenke überreicht. Ein Konterfei in Lebensgröße, das auf den Plakaten im Landtagswahlkampf 2008 zu sehen war sowie ein gelbes Rad-Trikot, angelehnt an den Führenden der Tour de France. Die ÖVP schenkte Pröll in diesem Zusammenhang eine Reise zum legendären Radrennen in Frankreich.

Mikl-Leitner: „Visionen Realität werden lassen“

Das Trikot überreichte ihm Johanna Mikl-Leitner, die am Samstag bei der Fortsetzung des Landesparteitages zur Landesparteiobfrau und damit zur Nachfolgerin von Pröll gewählt wird. „Erwin Pröll hat Niederösterreich zu einem starken Land gemacht und immer wieder zu Siegen verholfen“, so Mikl-Leitner, die in ihrer Rede immer wieder Vergleiche mit dem Radsport zog.

Pröll habe immer Visionen für Niederösterreich und auch für Europa gehabt, so Mikl-Leitner: „Er hat die Visionen Realität werden lassen. Das blühende Niederösterreich würde ohne Pröll ganz anders aussehen“, bedankte sie sich für den Einsatz des scheidenden Landesparteiobmannes. Nach 25 Jahren an der Spitze der ÖVP Niederösterreich wird er sich nicht mehr der Wahl stellen.

Küng: „Er hat eigentlich immer ein offenes Ohr“

„Natürlich hat jeder, der heute da ist, seine persönliche Geschichte mit ihm und die war in den meisten Fällen sehr positiv, für mich selbst auch“, sagte Vizekanzler und ÖVP-Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner beim Abschiedsfest für Pröll und verwies auf ein „stets gutes Verhältnis“. Ein „ehrliches Miteinander“ betonte der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng: „Er hat eigentlich immer ein offenes Ohr.“

Pröll bedankte sich bei seinen Wegbegleitern für die langjährige und ungebrochene Unterstützung und gestand ein, diesem Tag und seiner Abschiedsrede „entgegengebangt zu haben, wegen der Rührseligkeit, aber emotionale Momente sind eben emotionale Momente“, so der 70-Jährige. Großen Dank brachte Pröll auch Sixtus Lanner entgegen, der ihn damals als Bauernbunddirektor in die niederösterreichische Politik gebracht hat. „Hinter jedem Erfolg steht beinharte Arbeit und das ist auch ein Teil seines Erfolgsrezeptes“, sagte Lanner wiederum.

„Oft auf einzigartige Wahlergebnisse angesprochen“

Pröll schlug als Spitzenkandidat zahlreiche Wahlen für die ÖVP und er sei oft auf die „einzigartigen Wahlergebnisse“ angesprochen worden: „Ich bin oft gefragt worden: ‚Warum ist das so? Wie ist das möglich?‘“ Die Antwort sei laut Pröll „ganz einfach“: „Weil niemand so nah ist wie wir“, sagte er und verwies auf die Bürgernähe seiner Partei: „Bürgernähe ist für uns ein alltäglicher Auftrag. Der Zugang zu den Menschen zeichnet uns aus und darf auch nie verloren gehen. Nur aus den Gesprächen heraus entsteht das Gespür für die Menschen.“

Gernot Rohrhofer und Benedikt Fuchs, noe.ORF.at

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