Kürzere Wartezeiten für Patienten ab 2018

Die Wartezeit auf eine Computertomographie- oder eine Magnetresonanz-Untersuchung soll ab 2018 auf zehn bzw. 20 Tage verkürzt werden. Unter anderem wurde die Kostenbegrenzung für Untersuchungen aufgehoben.

Bis zu drei Monate müssen Patienten laut Patientenanwaltschaft in Niederösterreich auf eine Computertomographie (CT)- oder Magnetresonanz (MR)-Untersuchung warten. Radiologen und Patientenanwalt forderten hatten seit Jahren eine Verkürzung der Wartezeiten gefordert.

Nun einigten sich die Wirtschaftskammer und der Hauptverband für Sozialversicherungsträger auf höchstens zehn Tage Wartezeit für CT-Untersuchungen sowie maximal 20 Tage Wartezeit für MR-Untersuchungen. Dazu wurde einerseits die Ausgabenbegrenzung für Untersuchungen sowie Kontrastmittel rückwirkend per 1. Jänner 2017 aufgehoben, andererseits sollen weitere 750.000 Euro bereitgestellt werden.

Keine Bevorzugung von Privatpatienten

Innerhalb der neuen, verkürzten Fristen für MR- und CT-Untersuchungen soll die Terminvergabe nach Dringlichkeit der Untersuchung erfolgen. Privatpatienten dürfen folglich nicht mehr vorgezogen werden. In Akutfällen, dazu zählen Zeichen einer akuten Verletzung oder eine beginnende Querschnittlähmung, sollen Patienten sofort einen Termin bekommen. In dringenden Fällen soll die Untersuchung innerhalb von fünf Tagen passieren. Mit diesen angestrebten Wartezeiten soll Österreich künftig europäischer Spitzenreiter sein.

Patientenanwalt Gerald Bachinger spricht von einer wesentlichen Verbesserung der Patientenversorgung. „Es gibt für mich drei wesentliche Eckpunkte, die wirklich sehr konkret formuliert sind“, so Bachinger, „erstens gibt es erstmals definierte Höchstwartezeiten, zweitens ist vorgesehen, dass es auch dringliche oder Akutfälle gibt und drittens ist es für Patienten erstmals möglich, dass sie die Wartefristen auf den Websites der Institute einsehen können.“ Diese Regelung zur Transparenz der Wartezeiten muss bereits bis Ende Juni 2017 umgesetzt werden.

Zustimmung seitens der Politik

Landesrat Karl Wilfing (ÖVP), der für die Spitäler zuständig ist, begrüßt die Einigung ebenfalls. „Die nunmehr getroffene Vereinbarung ist eine Lösung mit Hausverstand, die ganz im Sinne der Patientinnen und Patienten ist, die so schneller zu ihren Untersuchungen, Diagnosen und schlussendlich auch zu Behandlungen kommen“, so Wilfing. „Österreich hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt und zwar unabhängig von der sozialer Herkunft - und das soll auch so bleiben.“

Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ) sieht die Lösung als „klare Absage an die Zwei-Klassen-Medizin". Er sagt: „Nicht jene, die es sich leisten können, sondern jene, die eine Befundung am aringendsten benötigen, müssen vorgezogen werden.“ Die „Zeitspanne, in der der Patient im Ungewissen leben muss“, soll laut Androsch so kurz wie nur möglich gehalten werden.

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