Van der Bellen absolvierte ersten Truppenbesuch

Als Oberbefehlshaber des Bundesheeres hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Montag in Mautern (Bezirk Krems) seinen ersten Truppenbesuch absolviert. In der Kaserne ist seit 2017 das Kommando Schnelle Einsätze stationiert.

Mit dieser Spezialeinheit reagierte das Bundesheer auf die erhöhte Terrorgefahr. Bei dem Besuch ging es vor allem um die von der Regierung angeordnete Spezialisierung und Aufstockung des Heeres auf neue Bedrohungsszenarien. Die „Speerspitze“ der Landesverteidigung soll in den kommenden Jahren auf das Dreifache anwachsen.

Ein Kurs, den Van der Bellen begrüßte, wie er am Montag sagte: „Aufgerüstet ist, glaube ich, der falsche Ausdruck angesichts der ungeheuren budgetären Schwierigkeiten, die es in den vergangenen zwanzig Jahren gegeben hat. Also kurz: Ja, ich unterstütze das.“ Vier Stunden wurde Van der Bellen gemeinsam mit Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) durch das Kasernengelände geführt.

Anti-Terror-Einsätze im In- und Ausland

Die Spezialeinheit besteht seit Jahresbeginn und ist für Anti-Terror-Einsätze im In- und Ausland zuständig. Den hohen Gästen zeigte das Kommando Schnelle Einsätze auch Übungseinsätze: Unter anderem wurden quasi im Laufe der Heeresschau eine gewalttätige Demonstration niedergeschlagen, ein Konvoi beschossen und ein brennendes Auto gelöscht.

„Das Kommando Schnelle Einsätze kann schon was. Vielfältigste Aufgaben, zum Teil komplexer technischer Natur, von den Pionieren bis zur Sanität und der Kampfeinsatz sozusagen an Ort und Stelle, das ist schon sehr beeindruckend“, so Van der Bellen.

„Es ist klar und auch durch die letzten Vorkommnisse dokumentiert, dass der Terror in Europa angekommen ist. Ich glaube deshalb, dass wir zu Recht in den verschiedenen Einsatzorganisationen - nicht nur im Bundesheer, sondern auch in der Exekutive - darauf vorbereitet sein müssen“, sagte Doskozil.

Großer Aufholbedarf bei Infrastruktur

Zwischen den Dekontaminations- und Waffenpräsentationen, der Arbeit mit Drohnen und Entschärfungsrobotern inspizierte der Bundespräsident auch eine der Truppenunterkünfte. Bis 2020 investiert das Bundesheer mehr als eine Milliarde Euro in Personal und Ausrüstung.

Nachdem bereits neue Radpanzer gekauft wurden, bekommen die Soldatinnen und Soldaten jetzt neue Schutzausrüstungen. „Aber auch die Infrastruktur stellt uns vor Herausforderungen. Hier ist jahrelang nicht das passiert, was wir uns eigentlich erhofft hätten. Hier muss ein Aufholprozess stattfinden“, sagte Verteidigungsminister Doskozil.

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