Schallaburg zeigt „500 Jahre Reformation“

Vor 500 Jahren hat Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlicht. Dieses große Jubiläum feiern heuer die Evangelischen Kirchen. Auch auf Niederösterreich wirkten sich seine Lehren aus, die Schallaburg (Bezirk Melk) zeigt eine Sonderschau.

Ausstellungshinweis

„Freyheit durch Bildung - 500 Jahre Reformation“, von 8. April bis 5. November 2017, Schallaburg

Unter dem Titel „Freyheit durch Bildung - 500 Jahre Reformation“ begibt sich die Schallaburg auf die Spuren der evangelischen Geschichte in Niederösterreich. Ein Mann steht dabei im Vordergrund: Hans Wilhelm von Losenstein. Der damalige protestantische Herr der Schallaburg begründete im 16. Jahrhundert die „Hohe Schule“ zu Loosdorf, die durch ihr innovatives reformpädagogisches Konzept hervorstach.

Er machte damit die Schallaburg und die umliegende Region zu einem Zentrum für Wissensaustausch und Neugierde. „Die Schallaburg war vor 500 Jahren in dieser Zeit eines der großen Zentren der Reformation“, so Kurt Farasin, der Künstlerische Leiter der Schallaburg, gegenüber noe.ORF.at.

Sonderausstellung Schallaburg

Schallaburg/Lackinger

Losenstein setzte auf innovativen Lehrplan

Die Sonderschau zeigt ein breites Spektrum, von den Anfängen Luthers bis hin zur Entwicklung der „Hohen Schule“ in Loosdorf wird der geschichtliche Kontext dargestellt. Verschiedene Farbbereiche gliedern dabei die Themenbereiche.

Wie auch schon Martin Luther wollte Losenstein Bildung für alle Menschen zugänglich machen. In seinem Schulkonzept setzte er auf einen ausgewogenen Stundenplan, individuelle Förderung und nahm Rücksicht auf die persönliche Entwicklung. Ebenso war der Spaß am Lernen ein zentrales Element der Loosdorfer Schulordnung. „Das Berührende, das Spannende an der Loosdorfer Schuldordnung ist die Liebe zum Kind. Zu jeder Zeit steht der Schüler im Mittelpunkt“, sagte Kuratorin Helene Miklas.

Sonderausstellung 500 Jahre Reformation

Schallaburg/Lackinger

„Hohe Schule“ als weiterer Schauplatz

Neben den Ausstellungsräumen zählt unter anderem der Arkadenhof der Schallaburg zu den weiteren Schauplätzen der Sonderschau. Hier sind Luthers „Sieben freie Künste“, wie Rhetorik und Grammatik, durch ihre Symbole an Säulen dargestellt. Auch die „Hohe Schule“ selbst ist Teil der Ausstellung. Sie musste 1627 zwar aus politischen Gründen geschlossen werden, das Gebäude ist bis heute in Loosdorf erhalten und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

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