Die Landflucht ist weiblich

Einige Regionen in Niederösterreich kämpfen mit Bevölkerungsschwund. Der Rückgang betrifft hauptsächlich ländliche Gebiete. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Statistik Austria hervor. Die Landflucht ist weiblich.

Den größten Rückgang an Einwohnerinnen und Einwohnern verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren die Gemeinde Annaberg (Bezirk Lilienfeld). Hier haben 2006 noch 555 Menschen gelebt, 2016 waren es um 15 Prozent weniger. Von der Abwanderung betroffen sind auch die Bezirke Zwettl und Horn. So ist im Bezirk Zwettl etwa die Zahl der Einwohner von 44.700 auf 42.800 gesunken, im Bezirk Gmünd von 39.200 auf 37.500.

Generell wird für Grenzbezirke wie Gmünd, Waidhofen an der Thaya oder Horn oder den grenznahen Bezirk Zwettl ein Bevölkerungsrückgang von sieben Prozent vorhergesagt, während etwa die Bevölkerungszahl rund um Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) um 28 Prozent wachsen soll. Das bedeutet, dass der „Speckgürtel“ rund um Wien nach wie vor den größten Zuwachs verzeichnet.

Vor allem junge Frauen verlassen Grenzregionen

Statistisch gesichert ist, dass die Abwanderung immer häufiger weiblich ist. Der Grund dafür ist, dass der ländliche Arbeitsmarkt durch Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe stark männlich geprägt sei. Für viele Frauen fehlen hier die Beschäftigungsmöglichkeiten, so das Ergebnis einer Studie der Universität für Bodenkultur in Wien.

Bauernhof

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Laut dem Österreichischen Institut für Raumplanung wandern die meisten Personen zwischen dem 15. und dem 35. Lebensjahr ab. Den größten Bevölkerungszuwachs in Niederösterreich gab es in den vergangenen zehn Jahren übrigens in Mitterndorf an der Fischa (Bezirk Baden), wo die Einwohnerzahl um 32 Prozent auf 2.471 gestiegen. Im Zeitraum von 2002 bis 2017 weist Niederösterreich insgesamt einen Bevölkerungszuwachs von 1,544.667 auf 1,665.815 Personen auf.

Die niederösterreichische Bevölkerung wächst weiter, vor allem in den Städten. Laut Statistik Austria lebten am 1. Jänner 2017 exakt 1,665.815 Menschen in Niederösterreich, das ist ein Plus von 0,73 Prozent gegenüber dem Vorjahr - mehr dazu in Bevölkerung wächst vor allem in Städten (noe.ORF.at; 8.2.2017).

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