Der Ötscher, Grafenegg und zwei Päpste

Nach 25 Jahren legt Erwin Pröll sein Amt als Landeshauptmann zurück. noe.ORF.at hat ihn zum Wordrap gebeten. Pröll traf zwei Päpste, wäre gerne öfter am Ötscher gewesen und ist stolz auf Grafenegg und MedAustron.

Welcher Gegenstand aus Ihrem Büro ist Ihnen am meisten wert? Was nehmen Sie mit?

Das Kruzifix, das ich bei mir im Büro hängen hatte. Es war ein Geschenk vom Altabt des Stiftes Zwettl, Bertrand Baumann, das er mir anlässlich der Übersiedlung von Wien nach St. Pölten vor 20 Jahren geschenkt hat.

Was werden Sie in Zukunft am meisten vermissen?

Das kameradschaftliche Zusammensein mit meiner Büromannschaft.

Welche menschliche Begegnung in Ihrer Zeit als Landeshauptmann hat Sie am meisten beeindruckt?

Das Gespräch mit Papst Johannes Paul II. in St. Pölten 1998 und das Zusammentreffen mit Papst Benedikt XVI. 2008 in Rom.

Erwin Pröll und Papst Benedikt

APA / Bundesheer / Macher

Landeshauptmann Erwin Pröll und Papst Benedikt XVI., den er 2007 in Mariazell und ein Jahr später in Rom traf

Welcher Tag in Ihrer Amtszeit war am schlimmsten?

Die Tage der Hochwasser-Katastrophen, besonders im Jahr 2002. Am schlimmsten war, als ich damals in Gars am Kamp war.

Haben Sie einmal den Wecker überhört, sprich verschlafen?

Nein, nie.

Was passiert nun mit Ihren Anzügen und Krawatten? Wird der Kleiderschrank umgestaltet?

Nein, meine Garderobe wird – natürlich den künftigen Anlässen entsprechend – weiter verwendet.

Welchen Ort Niederösterreichs hätten Sie in den 25 Jahren gerne noch öfter besucht?

Den Ötscher.

Pröll beim Spatenstich für die Nordautobahn

APA / Ernst Weiss

Spatenstich für die Nordautobahn im Jahr 2007: Der damalige Verkehrsminister Werner Faymann, Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Landeshauptmann Erwin Proell und Asfinag-Vorstand Franz Lueckler

Sie haben zahlreiche große Projekte in Niederösterreich umgesetzt. Welche drei Projekte würde Sie „auf eine Insel mitnehmen“, welche drei Projekte würden Sie in eine Auslage stellen?

Das ist gar nicht einfach, weil es ziemlich viele waren. Grafenegg gehört dazu, weil es für die eigenständige Kulturpolitik steht. MedAustron ist ein Symbol für die enormen Fortschritte als Wissenschaftsland. Und die Nordautobahn steht symbolisch für die Entwicklung der Infrastruktur.

Wohin geht Ihre erste private Reise als Alt-Landeshauptmann?

Nach Grado.

Landeshauptmann Pröll übergibt sein Amt am Mittwoch nach knapp 25 Jahren offiziell an Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Er hat in dieser Zeit Niederösterreich politisch geprägt und zahlreiche neue Akzente gesetzt - mehr dazu in Erwin Pröll: Eine Polit-Ära geht zu Ende.

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