Winzer verteidigen neuerliches Räuchern

Um ihre Reben vor Frost zu schützen, haben Winzer in der Nacht auf Mittwoch neuerlich geräuchert. Dass sich Anrainer dadurch gestört fühlen, sei verständlich, allerdings gehe es darum, einen gesamtheitlichen Schaden abzuwenden.

Die Temperaturen sanken in der Nacht auf bis zu minus drei Grad, sagt der Präsident des niederösterreichischen Weinbauverbandes, Franz Backknecht. „Betroffen waren die tiefen Lagen in Langenlois, Zöbing, Krems und Rohrendorf. In der Wachau war es der Spitzer Graben.“ Die Winzer seien ab 3.00 Uhr unterwegs gewesen, um zuerst zu kontrollieren und dann gegebenenfalls zu räuchern, so Backknecht.

„Räuchern ist wirkungsvolle Maßnahme“

Das Räuchern, das in der sogenannten Ausnahmeverordnung vom Verbrennungsverbot für biogene Materialien geregelt ist, sei eine wirkungsvolle Maßnahme, wie das Vorjahr gezeigt habe: „Mit dem Räuchern wird verhindert, dass die Sonneneinstrahlung zu brutal wirkt. Gerade jetzt sind die Reben schon so weit ausgetrieben, dass die gesamte Ernte gefährdet wäre, sollte der Frost zuschlagen. Aus dem Vorjahr wissen wir, dass das Räuchern eine wirkungsvolle Maßnahme ist“, erklärt Backknecht.

Die Kritik betroffener Bewohner sei verständlich, sagt der Präsident des Weinbauverbandes, „und ich möchte mich entschuldigen, wenn sich jemand gestört fühlt.“ Allerdings, so Backknecht, würden die Winzer einen gesamtheitlichen Schaden abwenden: „Letztendlich geht es nicht nur um die eigenen Betriebe, sondern hängen an den Winzern auch viele andere Arbeitsplätze. Denn wenn das Ergebnis bei den Winzern negativ ist, leidet auch der Zulieferbereich.“

„Können einer guten Ernte entgegensehen“

Niederösterreichs Winzer räucherten in diesem Jahr zum dritten Mal: „Damit wird für heuer hoffentlich Schluss sein und wir können einer guten Ernte entgegensehen“, zeigte sich Backknecht im Gespräch mit noe.ORF.at zuversichtlich.

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