Immer mehr Flüchtlingsquartiere sperren zu

Ende August wird das Flüchtlingshaus in der ehemaligen Kaserne in Neulengbach (Bezirk St. Pölten) geschlossen. Der Grund ist, dass die Zahl der Asylsuchenden zurückgeht. Schon bald könnten weitere Quartiere stillgelegt werden.

Das Flüchtlingshaus in der ehemaligen Kaserne in Neulengbach bietet insgesamt 98 Asylsuchenden Platz. Ende August wird die Diakonie das Haus schließen, weil es nicht mehr gebraucht werde, wie es heißt. Damit schließt eine weitere Asylunterkunft ihre Pforten, denn alleine in den vergangenen sechs Wochen wurden fünf Flüchtlingsquartiere in Niederösterreich stillgelegt.

Zahl der Asylsuchenden rückläufig

Aktuell gibt es 643 Unterkünfte für Asylwerber in Niederösterreich, 11.300 Menschen befinden sich hierzulande in der Grundversorgung. Davon sind wiederum 500 Asylwerber im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Bezirk Baden) untergebracht. Bei ihnen handle es sich um Flüchtlinge, deren Zulassungsverfahren mehr Zeit in Anspruch nehme. Verglichen mit dem Jahr 2015, als die Flüchtlingsbewegung ihren Höhepunkt erreichte, sind die Zahlen jedenfalls zurückgegangen. Damals befanden sich noch mehr als 15.000 Flüchtlinge in der Grundversorgung.

Im Innenministerium bestätigte man gegenüber noe.ORF.at, dass die Zahl der Asylanträge weiter rückläufig sei. Außerdem gäbe es in allen Bundesländern freie Unterkünfte, weil die Asylanträge schneller bearbeitet werden und Flüchtlinge, die ihren Asylbescheid erhalten haben, aus der Grundversorgung entlassen werden. Im Büro des zuständigen Landesrates Maurice Androsch (SPÖ) geht man daher davon aus, noch weitere Quartiere schließen zu können, wenn auch nicht alle dauerhaft. Denn sollte erneut eine größere Flüchtlingsbewegung auf Österreich zukommen, müsse man rasch reagieren können, wird betont.

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