Erstmals grenzübergreifende Lkw-Kontrollen

Erstmals ist am Mittwoch bei Kleinhaugsdorf (Bezirk Hollabrunn) eine Schwerpunktkontrolle der Polizei gemeinsam mit tschechischen Behörden durchgeführt worden. Lkw wurden dabei auf technische Mängel überprüft.

Praktisch jeden Tag sind ein oder zwei Teams der Landesverkehrsabteilung auf den Straßen unterwegs, um Schwertransporter zu überprüfen. Mit der Routine tausender Kontrollen pro Jahr werden praktisch bei jedem der am Mittwoch überprüften Lkw Mängel aufgespürt. „Heute waren es vor allem Probleme mit der Bremsanlage, Rahmenrisse und immer wieder schlechte Reifen", sagt Thomas Vögl von der Abteilung Technische Kontrolle des Landes Niederösterreich.

Immer weniger Schrott-Lkw

Das Niveau habe sich in den vergangenen Jahren allerdings sukzessive verbessert. Die echten Schrott-Lkw werden weniger, sagt Ferdinand Zuser, der Leiter der Landesverkehrsabteilung. „Man hört immer wieder, dass jeder zweite Lkw eine rollende Bombe ist. Das ist sicher nicht richtig, denn unsere Beamten sind geschult und selektieren vor. Das heißt, sie erkennen verdächtige Lkw, da ist die Trefferquote dann schon sehr viel höher.“

Lkw-Kontrolle Polizei Kleinhaugsdorf

ORF

Bei den gemeinsamen Kontrollen tauschen die Behörden aus Niederösterreich und Tschechien ihre Erfahrungen aus

Durch die Prüfzüge der Landesverkehrsabteilung werden jedes Jahr Mängel an tausenden Lkw aufgedeckt. Auch die Versuche, die Fahrzeit zu manipulieren, werden komplexer, erklärt Thomas Gersch von der Landesverkehrsabteilung: "Mittlerweile sind wir bei elektronischen Manipulationen, wo komplette elektronische Steuereinheiten verbaut sind. Damit verbunden ist aber immer wieder, dass Steuerungselemente beim Lkw ausfallen, also das ABS oft nicht voll einsatzbereit ist oder die Bremsen in einem Notprogramm laufen und nicht voll wirken, und da versuchen wir, einige Maßnahmen zu setzen.“

Gemeinsame Kontrollen sollen zur Routine werden

Die Erfahrungen werden seit April grenzübergreifend bei gemeinsamen Kontrollen mit tschechischen Behörden ausgetauscht, erklärt Ferdinand Zuser: „Es sind hier Kollegen von der Polizei und natürlich auch Techniker aus Tschechien mit dabei. Man schaut sich an, wie die anderen arbeiten, wo der technische Standard liegt und was man selber besser machen könnte." Die Tschechen haben Interesse an den Prüfzügen des Landes und überlegen, ähnliche Geräte anzuschaffen. Die gemeinsamen Kontrollen sollen zur Routine werden, so wie die Fahrt über Grenzen, die es längst nicht mehr gibt.

Robert Salzer, noe.ORF.at