Waltraut Haas feiert 90. Geburtstag

Publikumsliebling Waltraut Haas wird am Freitag 90 Jahre alt. Obwohl sie mehr als 70 Filme gedreht hat und nach wie vor in Weißenkirchen (Bezirk Krems) auf der Bühne steht, wird sie stets mit ihrer Rolle als „Mariandl“ verbunden.

Es spannt sich ein weiter Bogen künstlerischer Arbeit vom Durchbruch der Karriere von Waltraud mit dem Film „Hofrat Geiger“ im Jahr 1947 und den derzeitigen Proben zum Bühnenstück des „Hofrat Geiger“ im Teisenhoferhof in der Regie ihres Sohnes Marcus Strahl 2017. Dazwischen liegen mehr als 70 Filme und unzählige Fernseh- und Theaterprojekte. Die geografische Klammer bildet die Wachau, der sie stets verbunden blieb und sei es bis heute als Patronin des Hotels „Mariandl“ in Spitz an der Donau.

Im Marchfelderhof in Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) wurde ihr im Kreis ihrer Künstlerfreunde zum 90. Geburtstag bereits gratuliert. Birgit Sarata, Gerald Pichowetz, Christian Futterknecht, Heinz Zuber, Elfriede Ott, Clemens Unterreiner, Gary Lux, Andy Lee Lang und viele andere sangen ihr ein Ständchen.

Sohn Marcus Strahl ließ 90 Luftballons in den Himmel steigen in Erinnerung an ihren bereits verstorbenen Mann, den Regisseur und Schauspieler Erwin Strahl. Von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bekam sie die Ehrenplakette des Landes Niederösterreich überreicht. „Waltraut Haas ist ein ganz großes Vorbild und eine ganz große Künstlerin“, sagte Mikl-Leitner in ihrer Laudatio.

Bewunderswerte Disziplin und Liebe zur Bühne

Bis heute ist der Charme der am 9. Juni 1927 in Wien als Tochter einer Hoteliersfamilie geborenen Schauspielerin ungebrochen. „Disziplin“ sei ihr Erfolgsgeheimnis. Das betrifft auch die Arbeitsmoral der Wienerin, wie sie im Gespräch mit einer Tageszeitung unter Beweis stellte: „Ich möchte, so lange ich lebe, Theater spielen. Ich weiß nicht, wie lang es dauert, aber ich hoffe, dass ich doch noch ein paar Jahre bleiben darf.“

Waltraut Haas im Stück "Hofrat Geiger" in Weißenkirchen

Rolf Bock

Waltraut Haas im „Hofrat Geiger“ in Weißenkirchen

Willy Forst und das Mariandl

Auf Wunsch ihrer Mutter besuchte Waltraut Haas als junges Mädchen eine Haushaltsschule, bevor sie das Konservatorium für darstellende Kunst in Wien absolvierte und zusätzlich bei der Burgschauspielerin Julia Janssen privaten Schauspielunterricht nahm. Der Beginn der Karriere führte über die diverse Theaterbühnen.

Dann sollte die Entdeckung durch Willi Forst den Wendepunkt markieren: Er besetzte sie als Mariandl für seinen „Hofrat Geiger“, was Haas in der Folge etlichen Rollen als süßes Wiener Mädl eintrug. Als Mentoren und Wegbegleiter sollten Größen wie Paul Hörbiger, Curd Jürgens, Johannes Heesters, Franz Antel, Heinz Rühmann und allen voran Hans Moser der Mimin zur Seite stehen.

Vom Film wieder zurück auf die Bühne

Neben ihren Rollen in „Mariandl“, „Mariandls Heimkehr“, „Hallo Dienstmann“, „Kleiner Schwindel am Wolfgangsee“, „Gruß und Kuß aus der Wachau“ oder „Keine Angst Liebling, ich paß schon auf“ in der Regie ihres Mannes Erwin Strahl nahm Haas auch Schallplatten auf, darunter etwa „Im Weißen Rössl“ und „Wiener Lieder“.

1960 erlebte sie einen weiteren Riesenerfolg in der Filmfassung der Operette „Im weißen Rössl“ mit Peter Alexander. Der Heimatfilm verlor an Bedeutung und Waltraut Haas kehrte für die nächsten Jahrzehnte wieder auf die Bühnen des Landes zurück. In Niederösterreich steht sie das nächste Mal ab 1. September bei den Wachaufestspielen Weißenkirchen im „Hofrat Geiger“ auf der Bühne.

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