Grenzüberschreitende Hilfe bei Endometriose

Etwa 300.000 Frauen in Österreich sind von Endometriose betroffen, einer Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, die oft nicht erkannt wird. Seit einem Jahr arbeiten die Kliniken Melk und Znaim zusammen, um Patientinnen zu helfen.

60 Patientinnen, die unter Endometriose leiden, konnten in den vergangenen zwölf Monaten erfolgreiche im Landesklinikum Melk operiert werden. Unterstützung gab es dabei von Spezialisten aus dem tschechischen Krankenhaus in Znaim. Die beiden Spitäler arbeiten seit einem Jahr im Rahmen eines EU-Projektes zusammen.

Durch diese Zusammenarbeit will man gegenseitig Fachwissen austauschen. „Dieses Projekt ist für uns eine Chance, diesen Wissenstransfer zu verbessern und auch einen Mehrwert für die Bevölkerung zu bringen“, sagt Projektleiterin Judith Kramer.

Endometriose Landesklinikum Melk

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Betroffene haben starke Schmerzen und Krämpfe

Krankheit mit „massiven Schmerzen“ verbunden

Die gelungene Behandlung bringt den Betroffenen wieder Lebensqualität zurück, denn die Krankheit ist mit starken Schmerzen verbunden, erklärt Leopold Wanderer, der Leiter der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Landesklinikum Melk. Es handelt sich um „massive Schmerzen vor, während und nach der Blutung, meistens auch verstärkte Blutungen, Schmerzen bei der gynäkologischen Untersuchung und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr“, so Wanderer.

„Endometriose ist eine chronische, aber gutartige Erkrankung“, erklärt Wanderer. Die Beschwerden werden dabei dadurch verursacht, „dass die Gebärmutterschleimhaut nicht, wie es sein soll, in der Gebärmutterhöhle ist, sondern im Bauchraum und dort massive Schmerzen verursacht, weil sie mit dem Zyklus der Frau mitreagiert und hormonabhängig ist“, so der Spezialist.

Endometriose Landesklinikum Melk

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Das Landesklinikum Melk will zum Zentrum für Endometriose-Behandlungen werden

Endometriose-Behandlung als Schwerpunkt

Am Landesklinikum Melk will man sich künftig auf die Endometriose-Behandlung spezialisieren. Neben den starken Schmerzen leiden die Betroffenen nämlich oft auch daran, dass sie keine Kinder bekommen können. „Von Endometriose ist sehr häufig die Eileiter betroffen. Dadurch kann kein Transport von Eibläschen in die Gebärmutter stattfinden und es kann zu keiner Befruchtung kommen“, so Wanderer. Bei einer betroffenen Patientin aus Melk etwa musste der Eileiter entfernt werden, sie konnte nun mithilfe einer künstlichen Befruchtung schwanger werden.

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